Urlaub oder Kundenservice – musst du dich entscheiden?

Shownotes

Machst du Urlaub – oder sind dir deine Kunden völlig egal? Diese zugespitzte Frage bringt ein Thema auf den Punkt, das viele im Fahrradbusiness nur zu gut kennen: Volle Werkstätten, hoher Druck, kaum Zeit zum Durchatmen. Wer immer nur funktioniert, riskiert irgendwann, sich selbst zu verlieren. Doch was, wenn genau der Urlaub der Schlüssel zu besserem Service, mehr Klarheit und echter Stärke ist?

In dieser Folge sprechen Uwe und Thorsten offen über Burnout-Gefahren, die unterschätzte Kraft der Pause – und darüber, wie andere Fahrradhändler clever mit dem Thema umgehen. Du bekommst ehrliche Einblicke, praktische Ideen und vielleicht den letzten Anstoß, dir endlich die Auszeit zu gönnen, die du wirklich brauchst.

Außerdem: Eindrücke vom Nationalen Radverkehrskongress und spannende Gedanken zur Rolle des Fachhandels in der Mobilitätswende. Ein ehrliches Gespräch mit klaren Botschaften – für alle, die nicht nur erfolgreich, sondern auch gesund durch die Saison kommen wollen.

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Transkript anzeigen

00:00:07: Speaker Bikes for Future, der Podcast mit Uwe und Thorsten für deinen Erfolg im Fahrradbusiness.

00:00:14: Speaker Wie so vieles auf dieser Welt funktioniert auch unser Podcast nicht ohne Werbung und finanzielle Unterstützung.

00:00:20: Speaker Für Ihre Partnerschaft bedanken wir uns bei Bike Leasing Service, Tutorin, Fahrräder, Anhänger und Zubehör, VeloPro, Versicherungslösung für deinen Betrieb, Ortlieb, Fahrradtaschen und Rucksäcke.

00:00:32: Speaker Thorsten, du kommst ja gerade aus Berlin und warst beim Nationalen Radverkehrskongress.

00:00:37: Speaker Wie war es denn?

00:00:38: Speaker Ja, ein bisschen frustrierend, würde ich sagen.

00:00:43: Speaker Eigentlich doch eine gute Veranstaltung, der neue Verkehrsminister hat gesprochen.

00:00:47: Speaker Warum bist du frustriert?

00:00:49: Speaker Das ist das Positive, würde ich sagen.

00:00:51: Speaker Also der neue Verkehrsminister Patrick Schnieder war da, hat es auch eröffnet.

00:00:58: Speaker Wir kennen mehreren Stärker, die durchs Programm führt, die ist ja dann auch, das ist ja alles dann fluffig und nett.

00:01:04: Speaker Und der Verkehrsminister war in seinem Haus und hat uns begrüßt und war auch wirklich lange da.

00:01:10: Speaker Ich habe ja schon viele Verkehrsminister erlebt, auch live, die dann immer von einem Termin zum anderen springen und mal eben so für fünf Minuten was sagen und dann sind sie ja schon wieder mit ihren Bodyguards dann wieder weg.

00:01:23: Speaker Das war gestern ganz anders.

00:01:25: Speaker Was heißt denn lange?

00:01:26: Speaker Wie lange war er denn da?

00:01:29: Speaker Ich glaube, die Eröffnungsrede war, weiß ich, kann ich jetzt gar nicht einschätzen, bestimmt Viertelstunde und 20 Minuten oder saß dann in der ersten Reihe noch eine längere Zeit.

00:01:39: Speaker Und kam am Nachmittag nochmal wieder rein und hat dann noch ein bisschen was berichtet und erzählt und ein Laudatio gehalten.

00:01:47: Speaker Also war eigentlich rundherum sehr interessiert.

00:01:50: Speaker Und

00:01:51: Speaker Dann kam so ein bisschen die Kritik, wo gesagt wurde, ja, es gibt jetzt ja keinen Radverkehrsbeauftragten mehr im BMV, also im Bundesministerium für Verkehr.

00:02:00: Speaker Das Digitale ist ja weg.

00:02:02: Speaker Und das wurde kritisiert.

00:02:04: Speaker Und dann hat er gesagt, ja, das ist aber völlig in Ordnung, weil Radverkehr ist eben jetzt nicht mehr für den Radverkehrsbeauftragten wichtig, sondern jetzt ist es Chefsache.

00:02:13: Speaker Sehr gut.

00:02:14: Speaker Also was kann uns denn Besseres passieren, als wenn der Verkehrsminister sich höchstpersönlich um den Radverkehr kümmert, wenn er denn dazu kommt dann und wenn ihm die Autolobby dazu lässt?

00:02:24: Speaker Das stimmt.

00:02:25: Speaker Wir haben ja auch schon jemanden gehabt, der eigentlich ganz gut gestartet ist.

00:02:30: Speaker Volker Wissing von der FDP damals, der hat ja auch gesagt, also das ist das geilste Verkehrsmittel, das braucht ihr gar nicht neu erfinden, das gibt es schon und hat das über den grünen Klee gelobt.

00:02:41: Speaker Da hatten wir ja auch Hoffnung, dass das so durchzieht.

00:02:43: Speaker Das ist dann nicht passiert.

00:02:46: Speaker Hier fand ich es auch einen starken Auftritt, einen starken Anfang und schauen wir mal, das müssen wir dann vielleicht auch die lange Strecke beobachten.

00:02:53: Speaker Ja, wir sind skeptisch.

00:02:54: Speaker Wir sind skeptisch geworden, weil wir das schon mal erlebt haben und deswegen, oder sagen wir zumindest vorsichtig.

00:03:00: Speaker Und was mich wirklich frustriert hat, war glaube ich eher das Thema Fachhandel gar keine Rolle spielt bei der Mobilität Fuß und Fahrrad.

00:03:10: Speaker Okay, und an welchen Stellen hättest du die gerne gesehen oder meinst du das grundsätzlich?

00:03:15: Speaker Also ich glaube, das meine ich grundsätzlich.

00:03:17: Speaker Ich glaube, dass der Fachhandel die Schnittstelle ist zu den Menschen, die die Fahrräder nutzen.

00:03:25: Speaker Da ist natürlich auch, das verstehe ich schon, dass so ein Verbraucherverband wie der ADFC ist natürlich super stark.

00:03:31: Speaker Der vertritt einfach mal alle Radfahrenden.

00:03:34: Speaker Das können wir ja so sagen.

00:03:35: Speaker Die sind ja auch sehr mitgliederstark.

00:03:38: Speaker Aber die Schnittstelle zwischen den Nutzern und quasi dem Fahrrad, das ist ja der Fachhandel an sich.

00:03:48: Speaker Und da nehme ich ja nicht nur das Verkaufen, da würde ich ja auch die Werkstatt mit reinnehmen, den Service.

00:03:52: Speaker Wir sind ja ein Teil der Infrastruktur mit unseren Werkstätten.

00:03:55: Speaker Also wie soll ich Fahrrad fahren, wenn ich keine Werkstätten habe?

00:03:59: Speaker Das war ja auch unsere Position zu Corona-Zeiten.

00:04:01: Speaker Wir sind systemrelevant.

00:04:03: Speaker Da haben wir uns ja so ein bisschen groß gemacht oder haben uns breit gemacht, haben gesagt, das sind wir und deswegen dürfen wir bestimmte Dinge.

00:04:14: Speaker Und das meinen wir ja auch so, wenn wir Service anbieten, wenn wir die Werkstätten am Laufen halten, dann sorgen wir dafür, dass die Menschen mobil bleiben, zumindest in den Städten und in den Kommunen.

00:04:24: Speaker Das ist zumindest der Weg.

00:04:26: Speaker Und deswegen müssen wir da natürlich auch präsent sein.

00:04:29: Speaker Ja, sind wir bei dir.

00:04:31: Speaker Sind wir nicht auf dem Nationalen Radverkehrskongress.

00:04:34: Speaker Wir sind nicht präsent.

00:04:36: Speaker Also Fachhändler sind da nicht vertreten.

00:04:39: Speaker Der VSF ist vertreten mit seinen politischen Armen.

00:04:44: Speaker Das ist schon richtig und ich war als Fachhändler da, aber ich kann ja nicht als einziger Fachhändler da die Fahne hochhalten und ich bin auch nicht adressiert worden.

00:04:53: Speaker Also es gibt gar kein Thema, wo ich mich einmischen sollte oder wo ich gefragt war.

00:04:59: Speaker Und es war auch das Thema nicht so, dass es gefragt war, dass der Fachhandel da irgendwo sich einbringen konnte.

00:05:06: Speaker Und das ist natürlich schon ein Problem, weil ich glaube, wir Fachhändler und Fachhändlerinnen können so viel leisten für mehr Fahrradverkehr, für die Mobilitätswende, für das Wohlfühlen der Leute auf dem Rad.

00:05:19: Speaker Und dieses neue Konzept oder diesen nationalen Radverkehrsplan umzusetzen ohne den Fachhandel ist, glaube ich, nicht möglich.

00:05:28: Speaker Aber ich habe ja eine Idee, woran das liegt.

00:05:32: Speaker Was wäre denn deine?

00:05:33: Speaker Meine Idee, woran es liegt oder meine Idee, wie es sein soll?

00:05:37: Speaker Deine Idee, woran es liegt.

00:05:38: Speaker Das weiß ich nicht.

00:05:39: Speaker Ich habe keine Ahnung.

00:05:40: Speaker Also meine Vorstellung ist ja, es gibt drei Verbände der Fahrradwirtschaft, die sich in der Zwischenzeit ja ein bisschen abstimmen, wer welchen Bereich bearbeitet.

00:05:51: Speaker Es gibt aber einen Fahrradhandel, der aus Deutschland,

00:05:56: Speaker der sich in mehreren Verbänden organisiert und viele Filialisten.

00:06:01: Speaker Und die sich eigentlich an der Lobbyarbeit und der politischen Arbeit gar nicht beteiligen.

00:06:06: Speaker Und das ist mir schon lange ein Dorn im Auge, dass ich sage, wir sind ja der kleinste Verband, was das betrifft.

00:06:12: Speaker Und trotzdem versuchen wir alles Mögliche, um politisch mehr präsent zu sein.

00:06:17: Speaker Und ich glaube, wenn wir uns da auch mal ein bisschen zusammentun würden, die Händler der Republik,

00:06:24: Speaker würden wir auch mehr Kraft entfalten und würden wir auch mehr Stimme kriegen.

00:06:27: Speaker Auf der letzten Mitgliederversammlung haben wir sehr viel mehr Beiträge freigemacht für politische Arbeit.

00:06:33: Speaker Aber das reicht ja noch nicht aus.

00:06:35: Speaker Dann müssten wir eigentlich noch viel mehr Mitglieder werden.

00:06:36: Speaker Das ist das, was du gerade sagst, oder?

00:06:38: Speaker Ja, wir müssten mehr Mitglieder werden oder es müssten sich vor allen Dingen Händler, die noch nicht in Verbänden organisiert sind, es geht ja nicht nur um uns, sich organisieren.

00:06:48: Speaker Also unbedingt.

00:06:50: Speaker Ja, also ich glaube, wir müssen da eine Stimme kriegen.

00:06:52: Speaker Ansonsten werden wir tatsächlich untergehen und es wird so getan, als wenn der Fachhandel gar keine Bedeutung hat für den Radverkehr.

00:07:01: Speaker Und das ist definitiv genau das Gegenteil, ist der Fall meiner Meinung nach.

00:07:05: Speaker Ja.

00:07:06: Speaker Also engagiert euch, seid dabei, tretet doch gerne in den VSF ein.

00:07:10: Speaker Wir sind immer happy, aber das ist jetzt nur so, macht es irgendwie.

00:07:15: Speaker Also engagiert euch, das ist glaube ich wichtig.

00:07:17: Speaker Ja, also ich bin jetzt aus Berlin zurück, wir nehmen das auf.

00:07:19: Speaker Uwe, jetzt bin ich ja schon wieder zwei Tage raus gewesen, weil ich in Berlin war.

00:07:24: Speaker Und genauso kann ich eigentlich auch Urlaub machen.

00:07:26: Speaker Ich glaube, dann nächste Woche bin ich ja schon wieder raus und danach muss ich auch irgendwann mal in den Urlaub.

00:07:32: Speaker Ist dann sowas wie Berlin für dich Urlaub?

00:07:34: Speaker Nee, nee, das nicht.

00:07:35: Speaker Aber also wenn ich jetzt nochmal irgendwie richtig Urlaub machen will, dann muss ich jetzt ja, obwohl ich die letzten Tage irgendwie selten da war, trotzdem nochmal wieder weg.

00:07:44: Speaker Aber was heißt das denn für dich?

00:07:46: Speaker Also ab wann ist es denn Urlaub?

00:07:48: Speaker Naja, für mich Urlaub wäre dann ja, wenn ich irgendwie eine Woche woanders bin und nichts mit dem Geschäft zu tun hätte.

00:07:55: Speaker Also mit dem Fahrrad hätte ich wahrscheinlich trotzdem was zu tun.

00:07:57: Speaker Also mit dem Fahrradfahren oder... Das heißt Cuxhaven funktioniert für dich Urlaub nicht?

00:08:03: Speaker In Cuxhaven?

00:08:06: Speaker Nee.

00:08:07: Speaker Dafür bist du zu sehr Unternehmer, dann würdest du wahrscheinlich die ganze Zeit denken, ich könnte noch was tun, oder?

00:08:12: Speaker Das würde ich nicht denken, ich tue.

00:08:14: Speaker Genau.

00:08:15: Speaker Also das würde nicht gehen.

00:08:16: Speaker Also ich müsste schon, also wenn ich Urlaub machen will, muss ich wegfahren.

00:08:20: Speaker Und ich glaube, das ist auch ein bisschen das Thema, wenn andere Fahrradhändler Urlaub machen wollen, ich glaube, dann müssen die ihren Laden zumachen.

00:08:27: Speaker Ich habe das Gefühl, wenn man nicht so viele Mitarbeiter und so gute Mitarbeiter wie ich habe, die den Laden sehr gut alleine führen können, ich glaube, dann musst du den Laden wahrscheinlich zumachen, oder?

00:08:39: Speaker Ja.

00:08:39: Speaker Ja, würde ich sagen, weil sonst bist du ja nicht befreit.

00:08:43: Speaker Du musst ja irgendwie so das Gefühl haben, du kannst fahren, ohne dass es für dich, dass du mit dem Kopf und mit den Gedanken die ganze Zeit dabei bist.

00:08:52: Speaker Das ist, glaube ich, das Entscheidende.

00:08:53: Speaker Es ging mir früher immer so, mir ist es total schwer gefallen, wenn das jemand anders gemacht hat, dann loszulassen und dann ist der Urlaub auch nur halb so gut.

00:09:02: Speaker Okay, also für dich wäre oder war damals wichtig, einfach mal wirklich raus, weg, loslassen, ganz was anderes im Kopf haben, gar nicht mehr.

00:09:10: Speaker Und das kann ja dann nur funktionieren, wenn entweder der Laden von jemand ganz anderem geführt wird oder der Laden zu ist, oder?

00:09:17: Speaker Genau.

00:09:17: Speaker Die Frage ist, wer das wie dann kann.

00:09:19: Speaker Ich habe übrigens tatsächlich bei Facebook mal ein bisschen gefragt.

00:09:23: Speaker Ich habe mal ein paar andere Händler gefragt und habe ein paar Antworten bekommen.

00:09:25: Speaker Ah, da bin ich aber gespannt.

00:09:27: Speaker Ja, es ist halt tatsächlich unterschiedlich.

00:09:29: Speaker Also ganz, ganz viele, die etwas kleinere Besatzungen haben, die also nicht mit ganz so vielen Leuten unterwegs sind, sagen tatsächlich, dass sie den Laden zumachen.

00:09:41: Speaker Meistens zwei Wochen im Frühjahr, zwei Wochen im Herbst.

00:09:44: Speaker Viele aber auch sagen, ja, dann mache ich halt ein oder zwei Wochen im Sommer zu, also mitten in der Hochzeit, in der Hauptsaison.

00:09:51: Speaker Und andererseits lese ich auch immer wieder bei Kollegen bei den Zahlen ab, dass es im Sommer, wenn Ferienzeit ist, mal ein bisschen runter geht, also gar nicht so die höchste Hochsaison ist.

00:10:01: Speaker Also von daher, offensichtlich haben die Fahrradhändler, die ich hier gefragt habe, überwiegend ein ganz gesundes Selbstvertrauen und sagen, ich mache mal zwei Wochen den Laden zu.

00:10:11: Speaker Naja, ich glaube, das gibt ja, wie oft haben wir schon in unserem Podcast darüber gesprochen, wie wichtig es ist, eine Auszeit zu nehmen und den Blick mal aus dem Laden raus und von dem operativen Geschäft weg und den Kopf freimachen und wie notwendig das ist, um einen guten Job zu machen.

00:10:30: Speaker Und das heißt, Urlaub ist ja nicht nur freie Zeit und die Füße hochlegen, sondern ist ja auch sich wieder arbeitsfähig halten.

00:10:38: Speaker Also das sagen wir ja unseren Mitarbeitenden, du deinen hoffentlich auch.

00:10:42: Speaker Und das gilt natürlich für einen selbst auch.

00:10:44: Speaker Ja, und ich glaube, das ist auch das, was sie erkannt haben, dass sie gesagt haben, wir müssen hier raus und ich muss meine Mitarbeitenden schützen.

00:10:50: Speaker Und das geht halt nur dann wirklich gut, wenn ich auch mal zumache.

00:10:55: Speaker Und der Tenor ist auch so ein bisschen, ja, also das muss halt gut kommuniziert werden und dann ist das schon in Ordnung.

00:11:02: Speaker Ja, also ich kann nur wieder von mir erzählen.

00:11:06: Speaker Hier in Marburg ist ja der Anteil an Studenten in der Stadt sehr, sehr hoch.

00:11:14: Speaker Das heißt, bei 80.000 Einwohnern 25.000 Studenten.

00:11:17: Speaker Und wenn die Semesterferien hatten, dann war die Stadt tot.

00:11:21: Speaker Also dann war wirklich die Stadt leer.

00:11:23: Speaker Das ist noch gepaart mit Ferienzeiten in der Schule.

00:11:28: Speaker Das war in der Regel eine ideale Zeit, um mal eine oder zwei Wochen Pause zu machen.

00:11:33: Speaker Und ich glaube, dass jede Stadt ja irgendwie auch einen gewissen Zyklus oder so einen gewissen Rhythmus hat,

00:11:38: Speaker Und man dann gucken kann, wann ist eigentlich die richtige Zeit, um das zu tun.

00:11:44: Speaker Ja, also das ist tatsächlich auch, was alle so schreiben.

00:11:47: Speaker Und dann gibt es natürlich noch die anderen, die eine größere Mannschaft haben, die dann sagen, ja, also da kann ich auch zwei Wochen als Inhaber oder als Geschäftsführer weg sein.

00:11:56: Speaker Und das rocken die dann alleine oder die sind gut, die machen das schon.

00:12:00: Speaker Das sind so Sachen, die ich dann auch lese.

00:12:04: Speaker Gab es denn welche, die gesagt haben, ich kann nicht in Urlaub fahren, weil ich bin unentbehrlich?

00:12:10: Speaker Ja, es gibt so Leute, die direkt im Urlaubsort sind, sagen, nee, das passt dann nicht, aber das machen sie dann in der Nebensaison.

00:12:19: Speaker Aber das ist ja auch in Ordnung.

00:12:20: Speaker Also ich glaube, man muss ja nicht

00:12:22: Speaker gerade in der Zeit, wo die meisten Menschen deine Hilfe brauchen, den Urlaub legen.

00:12:27: Speaker Das, glaube ich, ist ja nicht notwendig.

00:12:30: Speaker Dann gibt es halt andere Zeiten, wo man es machen kann.

00:12:32: Speaker Aber es ist mittlerweile, würde ich so sagen, ich kenne es noch von früher, dass viele einfach viel zu wenig Urlaub gemacht haben.

00:12:39: Speaker Und hier scheint es aber, jetzt ist ja keine repräsentative Umfrage, aber es scheint jetzt schon so zu sein, dass viele sagen, ja, okay, das macht schon Sinn, Urlaub zu nehmen und dann auch den Laden zuzumachen oder so.

00:12:50: Speaker irgendwie eine Lösung zu finden.

00:12:52: Speaker Du bist ja jetzt viel auch in Airfas unterwegs und hast sehr viel Kontakt über den VSF auch mit anderen Händlern.

00:12:57: Speaker Glaubst du, dass sich das geändert hat?

00:13:00: Speaker Ich glaube, dass es eine Entwicklung gibt hin zu sich selbst schützen oder beziehungsweise für seinen eigenen Akku wieder aufzuladen und dass mehr Urlaub gemacht wird und auch öfter mal das Geschäft zugemacht wird.

00:13:15: Speaker Ich glaube, dass das sich verändert hat, ja.

00:13:18: Speaker Also ich würde es ja sagen, sich selbst stärken.

00:13:20: Speaker Also es geht ja um Stärken und um wieder, vielleicht auch wieder fit kriegen oder wieder frei in die Burner zu sein.

00:13:28: Speaker Also es geht um Selbststärkung, glaube ich.

00:13:30: Speaker Also ich habe das ganz provokant geschrieben, weil ich ja Antworten haben wollte.

00:13:36: Speaker Ich habe geschrieben, macht ihr Urlaub und erachtet euch selbst oder die Alternative war, ist euch der Service für den Kunden dann ganz egal?

00:13:45: Speaker Und da haben alle geschrieben, ja, der Service für den Kunden ist nicht egal, aber trotzdem mache ich zu.

00:13:48: Speaker Und ich glaube, das ist, glaube ich, das Entscheidende.

00:13:53: Speaker dass der Service für den Kunden, der steht schon auch im Mittelpunkt, auch wenn ich zwei oder drei Wochen zumache.

00:13:58: Speaker Das glaube ich, das muss man vielleicht auch nochmal aus dem Blickwinkel betrachten.

00:14:04: Speaker Jetzt ist es ja so, dass du ja nicht immer so viele Mitarbeitenden hattest und es nicht immer machen konntest.

00:14:09: Speaker Wie war das denn früher?

00:14:10: Speaker Hatten die Kunden ein Verständnis dafür, wenn du Urlaub gemacht hast?

00:14:14: Speaker Oder hast du früher mit weniger Mitarbeitenden keinen Urlaub gemacht?

00:14:19: Speaker Ich würde mal so sagen, also die Kunden, die kein Verständnis dafür haben, dass ich zugemacht habe, sind ja gar nicht meine Kunden.

00:14:27: Speaker Wie immer zugespitzt, Thorsten.

00:14:30: Speaker Ja, da ist aber auch wieder eine ganze Menge, ich glaube, das ist wahr, weil man muss ja nicht alle Menschen als seine Kunden haben und Kunden, die das nicht wertschätzen, dass du ausgeruhte Mitarbeiter hast und die genügend Zeit und Urlaub gehabt haben,

00:14:44: Speaker Aber die will ich ja vielleicht gar nicht als Kunden.

00:14:46: Speaker Und ich glaube, das ist das auch, was ich rauslesen kann aus den, das sind hier so 25, 30 Antworten, die ich bekommen habe.

00:14:53: Speaker Was ich da rauslese, ist, dass meine Kunden haben dafür Verständnis und meine Kunden finden das gut, wenn ich im Urlaub bin.

00:14:59: Speaker Und wer dafür kein Verständnis hat, für den habe ich eben auch kein Verständnis.

00:15:02: Speaker Also das lese ich auch raus aus den Antworten.

00:15:05: Speaker Und ich glaube, das ist schon ganz richtig so.

00:15:07: Speaker Jetzt gibt es ja auch Kunden, die dir gar nichts rückmelden, ob sie dafür Verständnis haben oder nicht, sondern einfach wegbleiben.

00:15:12: Speaker Gibt es denn da noch Erwicklungen oder Quoten?

00:15:16: Speaker Also ich glaube, das ist ja genau das, was ich auch meine.

00:15:18: Speaker Also die bleiben einfach weg.

00:15:19: Speaker Das merkst du vielleicht auch gar nicht, weil du hast ja dann vielleicht immer noch genug Kunden, aber die, die wegbleiben, ist ja auch gut, dass die wegbleiben.

00:15:26: Speaker Die würden dich ja nur zwingen, irgendwie zu arbeiten, also zu einer Zeit, wo du nicht urarbeiten willst.

00:15:33: Speaker Also ich

00:15:34: Speaker Ist das denn eine Haltung oder eine Position aus der Stärke heraus?

00:15:39: Speaker Weil das ist ja, du bist ja gerne mal provokativ und das ist ja wieder so ein Beispiel.

00:15:44: Speaker Kannst du das gut sagen, weil du sowieso, sag ich mal, deinen Laden gut steuerst und gut im Griff hast, vielleicht auch genug Kunden hast oder gilt das für dich als Prinzip?

00:15:59: Speaker Ich glaube, ich bin jetzt hier kein gutes Beispiel als Fahrradladeninhaber, weil unseren Laden machen wir ja in der Saison gar nicht zu.

00:16:08: Speaker Das ist jetzt gar nicht ein gutes Beispiel.

00:16:10: Speaker Ich habe aber allen Mitarbeitern erlaubt, auch in der Saison zwei Wochen Urlaub zu nehmen.

00:16:16: Speaker Also nicht alle zusammen, also nacheinander in der Sommerzeit.

00:16:22: Speaker Das hatten wir früher anders, da haben wir gesagt, im Sommer gibt es eine Urlaubsschere und das packen wir in die Nebensaison.

00:16:28: Speaker Also Urlaubssperrenzeit ist vorbei.

00:16:30: Speaker Die Zeiten sind vorbei.

00:16:31: Speaker Jeder kann so Urlaub nehmen, wie er will, wie es ihm passt.

00:16:34: Speaker Und das auch in den Sommermonaten und das auch zur Hochsaison.

00:16:38: Speaker Also das hat sich schon geändert, ja.

00:16:41: Speaker Wir haben ja gleich einen Gast, aber da will ich auch nochmal zu sagen, das ist auch ein wichtiger Aspekt.

00:16:45: Speaker Es geht ja nicht nur um Erholung, sondern es geht auch um Attraktivität am Arbeitsplatz oder des Arbeitsplatzes.

00:16:51: Speaker Wenn du eine Urlaubsperre im Sommer hast, dann ist der Arbeitsplatz für manche auch schon gleich unattraktiv.

00:16:58: Speaker Das denke ich auch.

00:17:01: Speaker Es gibt ja dann auch die Leute oder die Menschen, die Kinder in der Schule haben.

00:17:05: Speaker Das heißt, da sind die Sommerferien ja quasi dann auch das Einzige, wo es dann zusammen geht.

00:17:10: Speaker Und das ist ja nun mal im Sommer.

00:17:12: Speaker Von daher, also nur Sperre im Sommer halte ich unter Recruiting-Gesichtspunkten auf jeden Fall auch für sehr, sehr störend und hinderlich.

00:17:20: Speaker Ich werde ja oft gefragt, wie es um den Arbeits- und Fachkräftemangel steht.

00:17:24: Speaker Und ich dann erkläre, wie viel...

00:17:27: Speaker wenig Menschen eigentlich auch in der Ausbildung sind zum Zweiradmechatroniker oder zur Zweiradmechatronikerin.

00:17:34: Speaker Aber da ist ganz klar, würden wir heute noch rigoros sagen, es gibt im Sommer keinen Urlaub für die Mechaniker und für die Techniker, dann hätten wir ein echtes, dann würde es sich eher noch verschärfen und dann hätten wir viel, viel mehr Probleme bei der Akquise.

00:17:50: Speaker Deine Frage war ja aus der Stärke heraus, ob das quasi aus meiner Überheblichkeit, weil es sowieso läuft, weil ich das hier schlau schnacken kann.

00:17:59: Speaker Aber ich glaube, da ist auch mehr dahinter.

00:18:01: Speaker Ich glaube tatsächlich, dass du auch aus einer...

00:18:08: Speaker ich nenne sie jetzt mal prekären Situationen, in der ja viele Fahrradhändler zur Zeit auch noch sind.

00:18:12: Speaker Also vielleicht ist das Lager immer noch zu voll.

00:18:14: Speaker Vielleicht sind die Preise nicht die, die du erzielen willst.

00:18:17: Speaker Vielleicht musst du einfach Räder verkaufen.

00:18:19: Speaker Ich glaube auch in dieser Lage kannst du dir es erlauben,

00:18:23: Speaker im Sommer oder dann, wenn du meinst, dass du Erholung brauchst, einfach mal eine Woche oder auch tatsächlich zwei zuzumachen.

00:18:29: Speaker Ich würde jeden, der zuhört und jede, die zuhört, dazu ermutigen, das tatsächlich zu machen, weil ich glaube, dass du danach einfach besser bist, dass du das dann auch locker wieder aufholst, dadurch, dass du eben die Kraft wieder getankt hast.

00:18:42: Speaker Ich bin mal gespannt, was Jürgen dazu sagt.

00:18:45: Speaker Jürgen, Jürgen Fuchs ist heute bei uns und Jürgen, ich sehe dich ja auf dem Bild hier, während wir den Podcast aufnehmen.

00:18:52: Speaker Schön, dass du da bist.

00:18:52: Speaker Du siehst ganz entspannt aus und du hast mir gerade im Vorgespräch gesagt, du warst beim Italiener und wolltest jetzt eigentlich ins Freibad.

00:18:58: Speaker Sind wir jetzt schuld, dass du nicht im Freibad bist?

00:19:00: Speaker Ja, nicht ganz.

00:19:01: Speaker Es gibt ja noch eine Wetterseite, die wir nicht beeinflussen können.

00:19:04: Speaker Aber das stimmt schon.

00:19:06: Speaker Mein Plan war eigentlich, ins Freibad zu gehen.

00:19:07: Speaker Aber vielleicht wird es noch das Hallenbad.

00:19:09: Speaker Wer weiß.

00:19:10: Speaker Sag mal, ich kenne dich eigentlich als Fahrradhändler.

00:19:13: Speaker Italiener, Freibad, was ist da los?

00:19:14: Speaker Hast du den Laden zu?

00:19:16: Speaker Ja, wir haben Mittwoch.

00:19:17: Speaker Mittwoch ist geschlossen bei uns.

00:19:19: Speaker Okay.

00:19:20: Speaker Alles klar, daher kommt das.

00:19:22: Speaker Wir haben dich ja eingeladen zum Thema Urlaub und wir haben jetzt gerade ein bisschen schon drüber geredet, Uwe und ich, Urlaub machen, ja, nein, kann man das den Kunden eigentlich antun und ja, das ist die Frage auch an dich.

00:19:37: Speaker Ja, vielleicht sage ich da erstmal was zu, weil ich habe dich ja ins Spiel gebracht und das liegt daran, dass ihr schon sehr lange, als noch alle Händler im Sommer immer, immer, immer auf hatten, habt ihr im Sommer schon zugemacht und habt gesagt, wir brauchen unsere Pausen, wir brauchen unsere Erholung und wir wollen nicht nur uns das gönnen, sondern auch unseren Mitarbeitenden.

00:19:58: Speaker Vielleicht kannst du da mal gleich von Beginn erzählen, wie es überhaupt dazu gekommen ist.

00:20:04: Speaker Ja, wir haben auch eine besondere Situation.

00:20:06: Speaker Wir sind ja ein Unternehmerpaar, ein Ehepaar, was einen Fahrradladen betreibt.

00:20:10: Speaker Und das hat natürlich zur Folge, dass wir aufeinander achten, auch als Paar.

00:20:15: Speaker Das ist uns wichtig, dass wir genügend Pausen machen und regenerieren.

00:20:19: Speaker Wenn wir zu viel arbeiten, dann kriegen wir Stress zu Hause.

00:20:23: Speaker Also das geht direkt auf die Stimmung zu Hause.

00:20:25: Speaker So ist das, ja.

00:20:26: Speaker Dann würde ich auch Urlaub machen.

00:20:28: Speaker Genau.

00:20:29: Speaker Das ist auch der Grund, warum wir uns da früh mit beschäftigt haben und natürlich auch leider schlechte Beispiele in der Branche gesehen haben, wie Kolleginnen und Kollegen eben ausgebrannt sind und es ihnen dann nicht mehr gut ging.

00:20:40: Speaker Das war für uns schon ein heilsamer Schock.

00:20:42: Speaker Und deswegen sind wir da höchst sensibel in Sachen Urlaubsfähigkeit.

00:20:47: Speaker Und jetzt sag mal, seit wann macht ihr das schon?

00:20:49: Speaker Ich glaube, das ist schon auch 2005 oder 2005.

00:20:52: Speaker 6 Uhr gewesen, irgendwann in dem Zeitraum, oder?

00:20:55: Speaker Wann habt ihr damit begonnen?

00:20:56: Speaker Ja, wir haben ja auch Kinder, die im Fahrradladen groß geworden sind und das hat dann auch zur Folge gehabt, dass wir da Rücksicht nehmen müssen und relativ früh angefangen haben damit eben nicht mehr nur noch auf uns zu gucken, sondern unsere Kinder haben uns gefordert,

00:21:09: Speaker Und dann war für uns klar, wir machen das einfach besser als andere.

00:21:13: Speaker Wir haben bei der Mitgliederversammlung mal so einen Burnout-Schnelltest gemacht.

00:21:18: Speaker Ich weiß nicht, ob du dich erinnerst.

00:21:19: Speaker Also du bist ja wahrscheinlich dabei gewesen, weil du warst ja immer dabei.

00:21:22: Speaker Da haben wir so einen Burnout-Schnelltest gemacht.

00:21:26: Speaker Habt ihr davor schon Urlaub im Sommer gemacht oder ist das ein Anstoß gewesen damals?

00:21:30: Speaker Ich weiß gar nicht, das ist schon lange her, glaube ich.

00:21:32: Speaker Ja, eher die Bestätigung.

00:21:34: Speaker Wir hatten uns ja früh gesagt, unsere Kinder haben uns schon auch in den Urlaub gezwungen.

00:21:37: Speaker Die wollten Ferien machen, wir wollten Ferien machen und dieser Test war dann quasi, ja, da haben wir uns zurückgelehnt und haben gedacht, okay, wir haben recht, so muss man es machen.

00:21:46: Speaker Okay, jetzt nochmal von mir die provokante Frage.

00:21:48: Speaker Deine Kunden sind dir egal, was die im Sommer treiben?

00:21:51: Speaker Ja, nicht ganz, natürlich nicht, aber es braucht halt eine gute Vorbereitung, eine gute E-Mail-Kommunikation.

00:21:56: Speaker Wir

00:21:57: Speaker sagen, dass wir in den Urlaub gehen, vorher rechtzeitig, bieten den Kunden frühzeitig Termine an, damit eben dieser Stress gar nicht so arg aufläuft.

00:22:05: Speaker Und wenn man in gutem Kontakt mit seiner Kundschaft ist, haben die auch Respekt und tolerieren das.

00:22:11: Speaker Wie viele Mitarbeitende habt ihr?

00:22:13: Speaker Wir sind insgesamt zu fünft, einschließlich uns selbst.

00:22:17: Speaker Das heißt, wenn ihr bei dem Urlaub seid, dann ist der Laden auch zu?

00:22:20: Speaker Jein, wir finden mittlerweile auch Zwischenlösungen.

00:22:23: Speaker Das bedeutet, dass Werkstatt und Ladengeschäft getrennt laufen können.

00:22:27: Speaker Das ist eine Corona-Phase gewesen, dass wir einen Nebeneingang eröffnet hatten.

00:22:32: Speaker Und das macht es möglich, dass auch Mitarbeiter unabhängig vom Ladengeschäft eben auch weiterarbeiten können, wenn sie denn wollen.

00:22:39: Speaker Aber dann vielleicht die Frage vor dieser Zeit, dann habt ihr den Laden zugemacht.

00:22:44: Speaker Wie haben das denn eure Mitarbeitenden empfunden, dass ihr sozusagen eigentlich Zwangsurlaub im Sommer zu bestimmten Zeiten hattet?

00:22:52: Speaker Ja, der Jahresurlaub ist ja oft ein bisschen länger.

00:22:54: Speaker Also wir geben schon ungefähr 40 Prozent Betriebsferien vor in etwa und so 70 bis 60 Prozent freie, flexible Selbstplanung.

00:23:03: Speaker Ich glaube, das ist ein gesunder Mix, weil wir ja irgendwann auch mal über Weihnachten Betriebsferien haben und dann zwei Wochen zu haben, alle miteinander.

00:23:10: Speaker Und über Ostern eben auch eine Woche.

00:23:11: Speaker Okay, jetzt muss ich mal zusammenfassen.

00:23:12: Speaker Ihr habt Weihnachten zwei Wochen zu, Ostern eine und im Sommer?

00:23:15: Speaker Im Sommer machen wir es flexibel, also meine Frau und ich, Andrea und ich machen natürlich zusammen Urlaub, immer noch.

00:23:21: Speaker Bedeutet, dass wir zwei Wochen uns im Sommer das Ladengeschäft schließen und die Werkstatt unabhängig davon noch geöffnet ist.

00:23:28: Speaker Okay, und die Werkstatt macht dann so Urlaub, wie es denen passt?

00:23:33: Speaker Richtig, wir machen natürlich eine Jahresplanung.

00:23:35: Speaker Ganz am Jahresanfang versuchen wir schon die Interessen abzufragen.

00:23:39: Speaker Wir haben auch Familienvater dabei, der ist auf die Sommerferien angewiesen.

00:23:43: Speaker Wir haben Single-Mitarbeiter, die sind flexibler.

00:23:47: Speaker Also wie das so klassischerweise ist, wer fragt, der führt und das sollte man am Jahresanfang auch machen, damit alle

00:23:54: Speaker zu ihrem Wunschurlaub kommen, wenn möglich.

00:23:57: Speaker Okay, hört sich für mich ja ziemlich ideal an.

00:24:00: Speaker Ich finde es gut und du bringst das jetzt sehr überzeugend rüber.

00:24:04: Speaker Jetzt sag doch mal, gibt es Probleme?

00:24:06: Speaker Gibt es mal Knatsch bei euch?

00:24:07: Speaker Eigentlich nicht, eigentlich nicht.

00:24:09: Speaker Das wird ja im Team miteinander ausgehandelt.

00:24:11: Speaker Das ist ja ein gegenseitiger Respekt und Verständnis.

00:24:14: Speaker Uns ist eine gute Unternehmenskultur und eine Mitarbeiterkultur wichtig.

00:24:18: Speaker Und das heißt im Umkehrschluss, wir müssen uns einigen, sonst funktioniert es ja nicht.

00:24:22: Speaker Und wenn das nicht gescheit ausgehandelt wird, dann gäbe es Probleme, aber wir finden einen Weg.

00:24:27: Speaker Ich habe zwei Fragen.

00:24:28: Speaker Das eine ist, Thorsten und ich haben vorhin darüber gesprochen, im Ort selber Urlaub machen geht nicht.

00:24:34: Speaker Also zu Hause bleiben und Urlaub machen ist schwer.

00:24:36: Speaker Geht das euch auch so?

00:24:37: Speaker Ja, also ich glaube, die wichtigste Regel ist, geschäftliches und privates wirklich trennen.

00:24:42: Speaker Verschiedene Telefonnummern logischerweise, kein Mobilfunknummern rausgeben an Kunden und so, damit auch wirklich zu Hause Balkonien möglich wird.

00:24:51: Speaker Das geht schon, aber man muss es halt eben auch konsequent durchziehen.

00:24:54: Speaker Okay, das heißt, das passiert bei euch auch schon und wir sagen den Leuten nicht, wann ihr da zu Hause seid.

00:24:58: Speaker Klar, natürlich nicht.

00:25:00: Speaker Also Urlaub, ich glaube, das ist jedem klar, ist biologisch notwendig.

00:25:05: Speaker Die Menschen würden zugrunde gehen.

00:25:06: Speaker Wir haben aktuell sowieso eine hohe Arbeitsverdichtung und es ist, glaube ich, naiv zu glauben, dass wir auf dem Tempo, wie wir mittlerweile arbeiten müssen, das durchhalten.

00:25:15: Speaker Und wenn man da keine Reserven hat und keinen Urlaub macht, beziehungsweise keine Tagespausen, das ist ja auch im Tagesverlauf wichtig, richtige Pausen zu machen,

00:25:24: Speaker Dann gehen wir vor die Hunde und das bringt niemandem was.

00:25:26: Speaker Das heißt, du bist nicht auf dem Merztrip und denkst, wir müssten alle mehr arbeiten und die Ärmel hochklammeln.

00:25:32: Speaker Schauen wir mal, wie lange Herr Merz das Tempo durchhält.

00:25:35: Speaker Ich sage nur Kevin Kleinert.

00:25:37: Speaker Man kann sich da sehr schnell auch verbrennen in Söldenbogen.

00:25:42: Speaker Dann wäre meine zweite Frage, jetzt macht ihr zwei Wochen und manchmal, wenn man mal länger Urlaub hatte, weiß man ja, dass nach der zweiten Woche eigentlich die echte Erholung anfängt.

00:25:56: Speaker Das habt ihr nicht.

00:25:57: Speaker Also das ist sozusagen, das funktioniert soweit noch.

00:26:00: Speaker Ja, ich denke, man darf es nicht so weit kommen lassen.

00:26:02: Speaker Also wenn man regelmäßig Urlaub macht und zeitnah in die Erneuerung geht, in die Regeneration geht, dann fällt auch nicht dieses Sechs-Wochen-Ding an, damit ich da sechs Wochen durcharbeiten muss.

00:26:15: Speaker Also das ist schon irgendwie, das Gefühl habe ich nicht.

00:26:18: Speaker 14 Tage wirklich Ruhe im Karton, das tut einem gut und da kann man schon wieder weiterarbeiten.

00:26:23: Speaker Also im Grunde ist es so, es ist wie in meinem Leben, eine Organisationsfrage.

00:26:27: Speaker Und ich glaube,

00:26:29: Speaker wenn man da ein bisschen chaotisch ist und das nicht so ernst nimmt, dann überrollt es einen, dann sind die Probleme da, man muss es gut organisieren und dann sind auch relativ viele Leute glücklich.

00:26:38: Speaker Also ein Burnout hatte ich jedenfalls noch nicht.

00:26:41: Speaker Also das höre ich ja auf jeden Fall auch bei dir raus.

00:26:44: Speaker Urlaub ist kein Zufall und das passiert nicht mal eben spontan, sondern das wird alles sehr gut und gemeinsam geplant, sodass es für jeden passt und dann macht der Urlaub auch Spaß und ich höre auch raus,

00:26:56: Speaker Du brauchst gar nicht so einen ganzen Monat Auszeit, um wieder runterzukommen.

00:27:00: Speaker Ein bis zwei Wochen reichen dann schon aus.

00:27:03: Speaker Und das macht wahrscheinlich die gute Planung und das gute feste Sehen, dass der Urlaub auch kommt, glaube ich, das ist auch wichtig.

00:27:11: Speaker Und das hört sich auf jeden Fall für mich alles gesund an.

00:27:13: Speaker Und ich fand es sehr interessant, dass du gesagt hast, du hast dich frühzeitig damit beschäftigt, weil du in anderen Fahrradgeschäften gesehen hast, dass es nicht funktioniert hat.

00:27:20: Speaker Ja, leider, leider.

00:27:21: Speaker Ich glaube, da kann sich auch jeder hier nochmal selbst beobachten und gucken, wie es bei einem selber ist, ob man das dann auch so gut in seinem Geschäft im Griff hat.

00:27:31: Speaker Das will ich vielleicht auch wirklich mal die Rolle als Verbandsvertreter einnehmen.

00:27:35: Speaker Das ist genau das, was uns auch widerfährt.

00:27:39: Speaker Wir erleben schon wirklich immer wieder Betriebe, die in Schwierigkeiten geraten, weil die Menschen dort sich im Hamsterrad befinden und aus dieser Mühle und aus dieser permanent im operativen Drinsein nicht mehr rauskommen.

00:27:55: Speaker Also diese Schwierigkeiten kennen wir.

00:27:57: Speaker Wir kennen aber keine Schwierigkeiten von Menschen, die sagen, ich habe so viel Urlaub gemacht, deswegen bricht mir der Umsatz ein.

00:28:03: Speaker Also das kennen wir nicht.

00:28:04: Speaker Also das, wenn die Unternehmer unterwegs sind, dann sind sie da schon so verantwortlich, dass sie das gut dosieren und dass sie...

00:28:12: Speaker und praktisch sich selbst kräftigen, wie wir vorhin gesagt haben.

00:28:15: Speaker Also diese Probleme kennen wir nicht.

00:28:17: Speaker Also vielleicht ist das ja auch gar, wir hatten das Thema vorhin so ein bisschen, Jürgen, und ich glaube, du wirst das bestätigen.

00:28:22: Speaker Wenn man in Druck ist, wenn man jetzt irgendwie nicht im Frühjahr genügend Fahrräder verkauft hat, dann jetzt zu sagen, jetzt mache ich, weil der Druck so hoch ist, noch eine Woche Urlaub, das wird ja wahrscheinlich nicht passieren.

00:28:33: Speaker Und deswegen ist das, glaube ich, ganz schlau, man plant am Jahresanfang seine Urlauber ein, dann steht der an,

00:28:38: Speaker Und dann ist er gesetzt.

00:28:39: Speaker Dann fährt man halt dann trotzdem weg, egal wie, was gerade passiert.

00:28:44: Speaker Und ich glaube, das ist dann dieser Teufelskreis.

00:28:46: Speaker Wenn du das nicht am Jahresanfang geplant hast, einigermaßen, dann wirst du wahrscheinlich in der Phase, wo gerade Druck ist,

00:28:54: Speaker nicht in Urlaub fahren, sondern sagen, gerade jetzt mache ich weiter, damit ich jetzt noch ein paar Räder verkaufe, damit der Umsatz noch ist.

00:29:01: Speaker Und ich glaube, dann kommst du in diesen Teufelskreis rein.

00:29:04: Speaker Ja, und der Teufelskreislauf ist der, dass du mehr Fehler machst, dass du fahriger wirst, dass du nicht mal aufmerksam den Kunden zuhören kannst.

00:29:11: Speaker Dir geht das dann auch alles irgendwie, rennt dir das durch die Hände?

00:29:15: Speaker Das Hamsterrad, das berühmte Hamsterrad oder eben diese Säge, die man nicht schärft, weil man im Wald steht und dauernd Bäume fällen muss, führt natürlich zu dieser Abwärtsspirale, die dann eben auch krank macht am Ende.

00:29:27: Speaker Und dann will ich das, ich glaube, das habe ich mal schon mal irgendwo gesagt, dann würde ich sagen oder das sage ich auch meinen Mitarbeitenden, wir machen den Urlaub ja auch für die Kunden.

00:29:37: Speaker Die wollen ja, dass wir ausgeruht sind und topfit sind.

00:29:40: Speaker Deswegen legen die Kundenwerte drauf, dass wir in Urlaub fahren.

00:29:44: Speaker Und ich glaube, das ist die Sichtweise, die man einnehmen muss.

00:29:48: Speaker Und dann ist es der Urlaub ja für die Kunden.

00:29:50: Speaker Und dazu gehört ja eigentlich auch diese Tagespausen, die konsequent einzuhalten, auch wenn viel zu tun ist.

00:29:56: Speaker Also wir haben wirklich konsequente Schließen, Öffnungszeiten, machen dann zu, die Mitarbeiter haben dann Mittagspause, wirklich, Telefon wird abgeschaltet.

00:30:03: Speaker Sie haben einen Liegestuhl, Sie können sich in der Werkstatt, im Hof eben die Füße hochlegen.

00:30:08: Speaker Und das ist explizit gewünscht von mir als Chef.

00:30:10: Speaker Wenn ich jemanden erwische, der keine Pause macht, dann kriegt er einen Rüffel.

00:30:15: Speaker Das heißt, du steuerst ja auch in diesen Dingen und ich glaube, das ist ja das, wo ihr andersrum auch ein Vorbild seid.

00:30:24: Speaker Ihr habt einen sehr, sehr persönlichen Kontakt und Rat zu eurem Kunden.

00:30:29: Speaker Ihr seid bekannt dafür, dass ihr freundlich und zugewandt arbeitet und das ist, glaube ich, was, was ihr euch erhaltet dadurch, dass ihr eure Pausen macht.

00:30:38: Speaker Und das kennen wir ja zu häufig, dass Fahrradhändler als die unfreundlichen und die grantigen am Markt sind, also die grantigen Einzelhändler.

00:30:47: Speaker Und das hat sicherlich auch was mit Belastung zu tun.

00:30:50: Speaker Und was ihr macht, ist Belastungssteuerung.

00:30:52: Speaker So ist es, ja, genau.

00:30:55: Speaker Jürgen, wunderbar.

00:30:56: Speaker Sehr schön, dass du uns diesen Einblick mal gegeben hast in deine Urlaubsplanung, in deine Pausenzeitplanung.

00:31:02: Speaker Da muss ich mal gucken.

00:31:03: Speaker Da muss ich wahrscheinlich auch noch mal nachsteuern, dass ich den Liegestuhl noch mal in die Sonne stelle.

00:31:07: Speaker Und dann gucken wir mal, wie das so klappt.

00:31:10: Speaker Also vielen Dank, dass du uns den Einblick gegeben hast.

00:31:13: Speaker Ja, gerne.

00:31:13: Speaker Macht's gut.

00:31:14: Speaker Ja, jetzt hast du gehört, wie Jürgen das macht.

00:31:16: Speaker Du hast von uns ein bisschen was gehört.

00:31:18: Speaker Ich glaube, wir haben das ganz umfassend besprochen, Uwe, oder?

00:31:21: Speaker Gibt es noch was, was dir einfällt, was wir zur Urlaubszeit jetzt im Sommer noch sagen müssen?

00:31:28: Speaker Nee, ich glaube nicht.

00:31:29: Speaker Mich hat beeindruckt, wie gut organisiert er ist.

00:31:33: Speaker Das war eigentlich das Ausschlaggebendste.

00:31:34: Speaker Also er ist plant, organisiert und durchzieht und dadurch auch keine negativen Effekte hat.

00:31:40: Speaker Ja, man kann ja einerseits beeindruckt sein von einem Fahrradhändler, der es gut macht, aber andererseits viel besser noch mitnehmen und sagen, okay, dann ich muss auch mal das ein bisschen besser organisieren.

00:31:50: Speaker Das würde ich als Tipp aufnehmen und sagen, organisiere dich gut, plan das gut und dann gibt es auch wenig Probleme und dann macht man auch Urlaub.

00:31:58: Speaker So farb.

00:32:00: Speaker Pack das mal in dein Topcase.

00:32:02: Speaker Thorsten, ich glaube, wir brauchen in das Topcase jetzt einen Urlaubsbundle.

00:32:08: Speaker Was meinst du?

00:32:08: Speaker Das wäre eine gute Idee.

00:32:09: Speaker Also wirklich, was man im Topcase immer dabei hat oder immer dabei haben sollte, oder?

00:32:14: Speaker Genau.

00:32:14: Speaker Und was fällt dir da ein?

00:32:15: Speaker Also bei mir weiß ich ganz genau, was da drin ist.

00:32:17: Speaker Da ist eine Mückenstichcreme und Autan drin.

00:32:20: Speaker Stimmt.

00:32:22: Speaker Da bist du... Arschcreme und Sonnencreme brauche ich nicht, aber ich kenne ja andere, die brauchen genau das.

00:32:28: Speaker Okay, das heißt, es gibt kein Bundle.

00:32:30: Speaker Ist es, glaube ich, immer zwei oder ist Bundle irgendwie einfach... Zwei müsste es schon mindestens sein, dass wir es bundeln können.

00:32:36: Speaker Okay, dann machen wir einen Dreier-Bundle.

00:32:39: Speaker Wir legen ins Top-Case den Mückenspray.

00:32:44: Speaker Kleines Mückenspray, eine Arschcreme und eine Sonnencreme rein.

00:32:48: Speaker Also eine Sitzcreme, damit du länger Rad fahren kannst, eine Sonnencreme, damit du nicht verbrennst und was, damit du deine Mückenstiche ablindern kannst.

00:32:57: Speaker Das ist doch das, was man braucht, damit man richtig tolle Radtouren machen kann und mal vom Laden entspannen kann, oder?

00:33:03: Speaker Da passt zwar sonst nichts mehr ins Topcase rein, aber gut, dass du das dabei hast.

00:33:06: Speaker Also einfach an podcast.fs-mail.de mailen und dann gibt es das Paket.

00:33:12: Speaker Dann kannst du das in deinen Topcase laden und dann bist du auf jeden Fall safe im Urlaub.

00:33:19: Speaker Immer vorwärts.

00:33:21: Speaker Das erwarte dich beim nächsten Mal.

00:33:23: Speaker Uwe, das nächste Thema, das brennt mir so ein bisschen unter den Nägeln, weil wir da irgendwie jetzt ja auch ein Jahr dran gearbeitet haben.

00:33:28: Speaker Ich hoffe, dass wir das nächste Mal darüber reden können.

00:33:30: Speaker Da müsste aber bis dahin alles gut funktionieren, oder?

00:33:32: Speaker Ja, ich glaube auch.

00:33:34: Speaker Willst du es denn verraten?

00:33:36: Speaker Ja, also wir verraten das jetzt mal und falls wir dann noch einen Themenwechsel vornehmen müssen, weil irgendwas nicht geklappt hat, dann habt ihr sicher Verständnis, dann hast du wahrscheinlich Verständnis dafür.

00:33:46: Speaker Wir werden beim nächsten Mal ein Franchise-Konzept vorstellen und das ist, glaube ich, eine ganz spannende Sache, falls du mal eine neue Idee brauchst, glaube ich.

00:34:01: Speaker Bikes for Future, der Podcast mit Uwe und Thorsten für deinen Erfolg im Fahrradbusiness.

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