Klare Regeln, faire Partnerschaft: Der Leitfaden für Händler und Hersteller

Shownotes

In dieser Episode von „Bikes for Future“ dreht sich alles um mehr Fairness und Transparenz in den Beziehungen zwischen Fachhandel und Lieferanten. Uwe, Thorsten und Branchenjurist Ulf Blume sprechen über einen neuen gemeinsamen Leitfaden von ZIV und VSF, der klare Spielregeln für den Fahrradhandel schafft – von Bestellungen über Liefertermine bis hin zur Reklamationsabwicklung.

Du erfährst, wie diese neuen Standards deinen Alltag im Laden erleichtern, für mehr Sicherheit sorgen und echte Partnerschaft auf Augenhöhe fördern. Die drei zeigen, wo bisher Unsicherheit herrschte, und wie sich Händler künftig besser absichern und ihre Interessen souverän vertreten können.

Spannende Beispiele aus der Praxis, klare Tipps und echte Aha-Momente warten auf dich. Diese Folge zeigt, wie aus trockenen Paragraphen echte Chancen für dein Business werden – und warum partnerschaftliches Handeln die Zukunft des Fahrradhandels prägt.

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Transkript anzeigen

00:00:08: Speaker Bikes for Future, der Podcast mit Uwe und Thorsten für deinen Erfolg im Fahrradbusiness.

00:00:14: Speaker Wie so vieles auf dieser Welt funktioniert auch dieser Podcast nicht ohne Werbung und finanzielle Unterstützung.

00:00:19: Speaker Für Ihre Partnerschaft bedanken wir uns bei Simplon High Performance aus Österreich.

00:00:24: Speaker Stevens Bikes, designt und konstruiert in Hamburg.

00:00:27: Speaker VeloPro, die Versicherungslösung für deinen Fahrradladen.

00:00:30: Speaker Tout terrain, handgefertigte Fahrräder, Anhänger und Zubehör aus Freiburg.

00:00:35: Speaker Thorsten, ich hatte heute Morgen gute Nachrichten.

00:00:37: Speaker Wo kriegt man heute noch gute Nachrichten?

00:00:41: Speaker Ich wollte jetzt nicht sagen, dass du mir eine gute Nachricht geschrieben hast, weil ich glaube, es geht dir ganz gut gerade.

00:00:46: Speaker Ich habe mich zumindest intensiv auf unser Podcast-Gespräch vorbereitet heute Morgen.

00:00:51: Speaker Was heißt denn bei dir überhaupt intensiv?

00:00:53: Speaker Ja, Bad im Meer, Strandspaziergang, Übungen am Strand mit aufgehender Sonne im Gesicht.

00:01:01: Speaker Das fand ich gut.

00:01:03: Speaker Deswegen bin ich jetzt gewappnet für deine gute Nachricht.

00:01:05: Speaker Sehr schön.

00:01:06: Speaker Also das heißt, du befindest dich mal wieder im Urlaub.

00:01:08: Speaker Nein, nein, nein, ich arbeite offensichtlich.

00:01:10: Speaker Offensichtlich, stimmt.

00:01:12: Speaker Dir geht es gut, aber jetzt sage ich dir mal, wo meine Nachricht herkommt.

00:01:15: Speaker Bei uns in dem nicht besonders erhellenden Regionalblatt der oberhessischen Presse stand drin, dass die Stadt Marburg

00:01:26: Speaker Tempo 30 an wesentlichen Durchfahrts- und Zugangsstraßen in der Stadt einführt.

00:01:33: Speaker Und das mit der Begründung, dass an diesen Straßen, was weiß ich, fünf, sieben Schulen dranhängen, Schüler, Schülerinnen zu Schule gehen und da sie sich wohl auf die Fahnen geschrieben haben, für Sicherheit zu sorgen und deswegen Tempo 30 einführen.

00:01:52: Speaker Altersheime liegen da auch noch dran und so weiter.

00:01:55: Speaker Ich glaube, das ist tatsächlich eine gute Nachricht und das zeigt ja auch,

00:01:58: Speaker dass jetzt das neue Straßenverkehrsgesetz dann auch in der Realität umgesetzt wird.

00:02:02: Speaker Also es war ja, als wir letztes Jahr über die Novelle des Straßenverkehrsgesetzes berichtet haben, da haben wir ja ein paar Mal drüber gesprochen, da war das alles eher abstrakt.

00:02:12: Speaker Jetzt kommt es tatsächlich so, dass die ersten Stadtplaner rangehen und sagen, okay, zwischen den Schulen, da ist gar nicht so viel Abstand, da können wir die Strecke dazwischen auch noch Tempo 30 machen und auf einmal findet man Lückenschluss und hat eine ganze...

00:02:25: Speaker eine ganze Straße oder ein ganzes Stadtviertel, was man Tempo 30 macht, weil es eben jetzt

00:02:30: Speaker gesetzlich erlaubt ist und weil es natürlich Sinn ergibt.

00:02:33: Speaker Ja, und da kommt dann auch wieder zum Tragen, was hat das jetzt mit Radfahren und Händlern zu tun?

00:02:39: Speaker Selbstverständlich, wenn Tempo 30 fast durchgängig in der Stadt die Richtgeschwindigkeit ist, dann erhöht sich die Sicherheit einfach für alle schwächeren oder schwachen Verkehrsteilnehmer und Teilnehmerinnen.

00:02:53: Speaker Und diese Verkehrssicherheit sorgt dafür, dass mehr Menschen Radfahren werden.

00:02:59: Speaker Und mehr Menschen Radfahren heißt mehr im Alltag, mehr im Gebrauch, mehr Servicebedarf, vielleicht auch mehr Fahrradbedarf und so weiter.

00:03:08: Speaker Das ist genau das, was passiert.

00:03:09: Speaker Ja, die Sicherheit ist vor allen Dingen glaube ich, dass das entscheidende Tempo, das entscheidende Thema, weil bei Tempo 30 ist ein tödlicher Unfall mit einem Fußgänger also wesentlich unwahrscheinlicher als bei Tempo 50.

00:03:23: Speaker Aber auch Radfahrende sind natürlich viel sicherer.

00:03:26: Speaker Klar.

00:03:26: Speaker Man kann immer noch doof hinfallen, dann ist es halt blöd gelaufen.

00:03:29: Speaker Aber da hilft ja Helmtragen.

00:03:31: Speaker Stand übrigens heute auch in der Zeitung, ich kann es nicht genau zitieren, aber bei Tempo 50 liegt die Wahrscheinlichkeit, die einer schweren Verletzung und einer vielleicht auch einen tödlichen Ausgang liegt, sehr hoch.

00:03:46: Speaker Also ich glaube bei 90 Prozent und bei Tempo 30 nur noch bei 30 Prozent oder 40 Prozent.

00:03:53: Speaker Das weiß ich gar nicht genau, aber

00:03:55: Speaker Es war auf jeden Fall eklatant weniger, deutlich weniger.

00:03:59: Speaker Also von daher erstmal gut in den Tag gestartet.

00:04:02: Speaker Ja, du mit deiner oberhessischen Presse und ich mit der Sonne.

00:04:06: Speaker Sehr gut.

00:04:07: Speaker Aber wir haben ja jetzt erstmal ein trockenes Thema, scheinbar ein trockenes Thema.

00:04:13: Speaker Aber ich finde nur, das ist wie so ein Scheinriese, gibt es auch so Scheintrocken.

00:04:20: Speaker Das scheint trocken, okay.

00:04:23: Speaker Das scheint nur so, es ist glaube ich viel spannender, als man denkt.

00:04:27: Speaker Wir sprechen über Belieferungsverträge, das ist das Thema heute und da steckt eine ganze Menge drin.

00:04:35: Speaker Das ist doch eigentlich total uninteressant, weil die habe ich doch mit allen...

00:04:40: Speaker meinen Lieferanten oder um welche Belieferungsverträge geht es.

00:04:44: Speaker Ja, aber dann bleibst du heute mal erstmal der Unwissende und wirst dann genau die kritischen Fragen stellen, wirst mir Sparringspartner sein, weil ich glaube, das, was wir da als Leitfaden zur Ausgestaltung von Belieferungsverträgen formuliert haben,

00:04:59: Speaker mit dem ZIV zusammen und mit Mitgliedern aus unseren beiden Verbänden und der BAIKO.

00:05:06: Speaker Ich glaube, da dürfte auch manches neu sein oder spannend sein.

00:05:10: Speaker Ich starte mal so.

00:05:12: Speaker Es geht natürlich erst mal um die Frage, wie kommt ein Vertrag zustande?

00:05:16: Speaker Wie geht man mit Vorordern um und wie macht man eine Auftragsbestätigung?

00:05:21: Speaker Alles drei Themen.

00:05:22: Speaker die uns ja in der Boom-Phase und in der Nachboom-Phase schwer beschäftigt haben, weil es darum geht, ich habe was bestellt, es kommt nicht rechtzeitig und wie lange bin ich eigentlich verpflichtet, das abzunehmen?

00:05:36: Speaker Und auf der anderen Seite, welche Sicherheiten und welche Zuverlässigkeiten kann eigentlich ein Lieferant erwarten?

00:05:42: Speaker Also wir versuchen das ja immer von beiden Seiten zu betrachten.

00:05:46: Speaker Und ich glaube, da steckt vielleicht noch nicht die große Überraschung drin, aber da kommt es auf die Details drauf an.

00:05:54: Speaker Bleiben wir mal bei dem Zustandkommen des Vertrages.

00:05:57: Speaker Der Vertrag entsteht durch zwei übereinstimmende Willenserklärungen, Angebot und Annahme.

00:06:04: Speaker Das erfolgte normalerweise schriftlich.

00:06:09: Speaker Das heißt, klar ist, du bestellst was und du kriegst eine Bestätigung und damit ist der Vertrag eigentlich zustande gekommen.

00:06:18: Speaker Keine Überraschung.

00:06:20: Speaker Aber die Frage ist ja, wer macht das wie oft schriftlich und in welcher Form?

00:06:26: Speaker Wie machst du es denn?

00:06:27: Speaker Naja, also wenn ich das jetzt genau nehme, was du gerade gesagt hast, zwei übereinstimmende Willenserklärungen, ich laufe über die Messe und sehe einen Hersteller und sage, wollt ihr mich beliefern?

00:06:38: Speaker Und die sagen ja, dann ist der Vertrag ja schon zustande gekommen.

00:06:41: Speaker Ja, der ist aber noch nicht definiert.

00:06:45: Speaker Nö, also da ist noch nichts drin, das ist schon klar.

00:06:47: Speaker Aber eigentlich vom Liefern können Sie sich ja kaum noch zurücknehmen jetzt.

00:06:53: Speaker Und ich auch nicht davon beliefert zu werden.

00:06:55: Speaker Also da muss es natürlich konkreter werden, das sehe ich schon ein.

00:06:59: Speaker Meistens läuft es ja aber so auf der Messe.

00:07:01: Speaker Ja, könnte ich mir vorstellen.

00:07:03: Speaker Ja, könnte ich mir auch vorstellen.

00:07:04: Speaker Und dann kommt es irgendwann zu den Händlervereinbarungen, zu den Verträgen, zu den Abnahme- und Verträgen mit genauen...

00:07:14: Speaker definierten mengen und zeiten und zahlungsmodalitäten und abnahmemodalitäten

00:07:20: Speaker Genau, hier steht auch, die Vororder wird schriftlich bestätigt und meistens passiert das ja im B2B-Portal oder per E-Mail.

00:07:27: Speaker Das heißt, du schickst eine Bestellung und dann kriegst du praktisch eine Bestätigung über dieses Eingehen deiner Bestellung und diese Bestätigung sollte eigentlich auch schriftlich erfolgen für dich.

00:07:47: Speaker In der Regel ist das auch so.

00:07:48: Speaker Also bei meinen Herstellern, überlege ich gerade, ist es auch so.

00:07:52: Speaker Das ist ja jetzt auch nichts Neues dann, oder?

00:07:55: Speaker Das ist noch nichts Neues, aber ich fange ja langsam an, damit es sich nachher steigert.

00:08:00: Speaker Machst du es so, dass auch ich das verstehe?

00:08:01: Speaker Spannungsbogen.

00:08:04: Speaker Die Frage ist zum Beispiel, es wird ein Liefertermin festgelegt.

00:08:08: Speaker Ist das so bei dir?

00:08:09: Speaker Ja.

00:08:10: Speaker Immer?

00:08:10: Speaker Es wird immer ein Liefertermin festgelegt, ja.

00:08:13: Speaker Ja, das heißt, du kriegst von deinen Fahrradlieferanten immer einen Liefertermin.

00:08:18: Speaker Ja, wie verbindlich der ist.

00:08:20: Speaker Also ich bestehe ja auf einen Liefertermin.

00:08:22: Speaker Ich bestelle ja nicht Fahrräder und sage, schickt die, wann ihr wollt, sondern wir vereinbaren, das Fahrrad soll im April 26 kommen.

00:08:33: Speaker Ob das jetzt am 1. oder am 30. kommt, das ist mir dann auch relativ egal.

00:08:37: Speaker So genau muss ich es nicht haben.

00:08:38: Speaker Aber es wäre schon schön, wenn es dann auch im April kommt, ja.

00:08:42: Speaker Okay.

00:08:44: Speaker Und wenn du einen Liefertermin hast, hast du dann auch im Blick, ob du in der Woche auch auf hast und das annehmen kannst?

00:08:51: Speaker Ja, habe ich auch.

00:08:53: Speaker Genau.

00:08:54: Speaker Glaubst du, dass das alle Händler machen?

00:08:56: Speaker In den Gesprächen mit vielen Händlern habe ich festgestellt, also...

00:09:00: Speaker Ich mache es so, dass ich alle Fahrräder direkt beim Bestellen schon in die Warenwirtschaft eingebe und den geplanten Liefertermin sehe.

00:09:09: Speaker Das heißt, ich weiß in meiner Warenwirtschaft, ohne dass ich auf die Portale der Händler gehe, kann ich in meiner Warenwirtschaft schon ablesen, in welcher Woche welche Fahrräder kommen.

00:09:17: Speaker Ich weiß aber, dass das...

00:09:19: Speaker nicht der übliche Weg ist.

00:09:20: Speaker Ja, also tatsächlich ist es so, der Empfänger ist in der Pflicht, Liefertermin im Blick zu behalten und auch auf Öffnungszeiten und sowas irgendwie da zu schauen, dass er auch da ist und nicht in dieser Woche vielleicht Urlaub oder Betriebsferien hat.

00:09:38: Speaker sondern die Ware auch annehmen kann.

00:09:39: Speaker Also da geht es schon auch ziemlich um Details.

00:09:41: Speaker Also die Frage, in welcher Pflicht sind dann beide Seiten.

00:09:45: Speaker Der Lieferant hat im Blick zu behalten, wie deine Öffnungszeiten sind.

00:09:49: Speaker Kann dir also kein Lkw vorfahren, während du eigentlich am Montag zum Beispiel immer zu hast.

00:09:57: Speaker So, das geht nicht.

00:09:59: Speaker Und umgekehrt bist du natürlich auch verpflichtet, irgendwie zu gucken, wann hast du es eigentlich bestellt und fällt der Liefertermin zum Beispiel auf eine Urlaubs- oder eine geschlossene Phase.

00:10:10: Speaker Nun ist das wahrscheinlich aber nicht das große Problem, weil Fahrradhändler ja selten Urlaub machen.

00:10:15: Speaker Ja, wenn man das so betreibt wie du, dann ist ja überall eigentlich Urlaub oder Arbeit.

00:10:21: Speaker Nein, aber ich meine, die meisten Fahrradgeschäfte haben doch 50 Wochen im Jahr geöffnet oder mehr sogar.

00:10:28: Speaker Das stimmt.

00:10:29: Speaker Und vor allen Dingen muss man ja sagen, dass in den Zeiten, wo Fahrräder angeliefert werden, in den seltensten Fällen Betriebsferien sind.

00:10:36: Speaker Die sind ja aushaltend.

00:10:37: Speaker Ich glaube, das ist kein reales Problem, oder?

00:10:39: Speaker Genau.

00:10:40: Speaker So, jetzt gibt es auch da wieder Feinheiten, nämlich was die Uforter betrifft, die im Idealfall kann auf Veränderung der Uforter flexibel reagiert werden.

00:10:51: Speaker Das heißt zum Beispiel vier bis acht Wochen nach der Erstellung.

00:10:55: Speaker Also die Frage ist, bei wie vielen Fahrradlieferanten kannst du deine Uforter noch anpassen, nachdem du sie abgegeben hast?

00:11:03: Speaker Offiziell oder inoffiziell?

00:11:06: Speaker Jetzt bleiben wir erst mal offiziell.

00:11:08: Speaker Darum geht es ja.

00:11:09: Speaker Also wir sprechen ja hier von Belieferungsverträgen.

00:11:12: Speaker Wir sprechen von gesetzlichen Vorgaben.

00:11:15: Speaker Wir sprechen von Regelungen aus dem Handelsrecht.

00:11:18: Speaker Also insofern würde ich jetzt erst mal um die offizielle Version bitten.

00:11:23: Speaker Also offiziell gibt es eine Abnahmevereinbarung mit einem, ich nenne es jetzt mal beim Namen auch, mit Riesel Müller, die mir das Tauschen und Verschieben von Fahrrädern ermöglicht.

00:11:37: Speaker Ich kann es noch ändern.

00:11:37: Speaker Also ich kann Farben, Größen, Ausstattung ändern bis zu einem gewissen Zeitpunkt.

00:11:42: Speaker Der aber auch festgelegt ist für jedes einzelne Rad dann.

00:11:45: Speaker Gut, aber das heißt, du hast die Möglichkeiten, jetzt zumindest bei diesem Lieferanten und für alle da draußen, das ist was, was euch euer Lieferant eigentlich ermöglichen sollte.

00:11:57: Speaker Also ihr gebt eine Vororder zu einem gewissen Zeitpunkt an und ihr habt eine Frist, in der ihr das auch nochmal anpassen könnt.

00:12:05: Speaker Das wäre ideal, das wäre das, was wir partnerschaftlichen Umgang meinen.

00:12:11: Speaker Jetzt kommen wir zu den spannenden Punkten.

00:12:12: Speaker Änderung des Liefertermins und Anzeigen desselben.

00:12:17: Speaker Der Lieferant informiert den Empfänger über Änderung des Liefertermins.

00:12:21: Speaker Wie wirst du denn informiert, wenn der Liefertermin sich ändert?

00:12:25: Speaker Und das ist ja in den letzten drei Jahren sehr häufig passiert.

00:12:29: Speaker Auch wieder unterschiedlich von Lieferant zu Lieferant.

00:12:35: Speaker E-Mail zu jedem einzelnen Auftrag mit der Auftragsnummer und der vorauslichtigen neuen Lieferkw.

00:12:46: Speaker Bei anderen muss ich nachfragen, kann das vielleicht im Portal nachlesen.

00:12:52: Speaker Und bei wieder anderen kommt gar nichts.

00:12:55: Speaker Hier steht, du wirst informiert und zwar schriftlich über die Änderung des Liefertermins.

00:13:02: Speaker Und du akzeptierst, wenn du nicht widersprichst.

00:13:05: Speaker Ja, also es muss völlig klar sein, du kriegst eine schriftliche Ankündigung, dass der Liefertermin sich ändert.

00:13:12: Speaker Und sobald du nicht, also wenn du nicht widersprichst, hast du praktisch stillschweigend akzeptiert.

00:13:18: Speaker Also das hatten wir ja schon mal hier im Podcast.

00:13:21: Speaker Ich habe ja hier im Podcast auch aufgepasst.

00:13:23: Speaker Das wurde schon mal berichtet, ich müsste dem geänderten Liefertermin, wenn er mir nicht passt, widersprechen.

00:13:28: Speaker Schriftlich wahrscheinlich, oder?

00:13:29: Speaker Genau.

00:13:30: Speaker Und jetzt kommt die Besonderheit, wird der Liefertermin geändert, muss es möglich sein, eine Historie der Änderungen zu führen.

00:13:38: Speaker Das heißt, es bleibt ja häufig nicht bei einer Änderung des Liefertermins, sondern bei mehreren.

00:13:44: Speaker Wenn du aber im Portal, im B2B-Portal oder in deinen sonstigen, wie auch immer du mit dem Lieferant kommunizierst, nicht nachvollziehbar bleibt, wie oft es schon Änderungen gegeben hat, dann ist es ja praktisch immer der erste Fall.

00:14:05: Speaker Das muss ich dokumentieren oder das muss der Lieferant dokumentieren?

00:14:09: Speaker Naja, sag ich mal so, wenn du dir sicher sein willst, dass du safe bist, solltest du es selber dokumentieren.

00:14:16: Speaker Und wenn du Screenshots von der Seite machst.

00:14:19: Speaker So, das heißt,

00:14:20: Speaker Du hast das erste Mal akzeptiert, der Liefertermin ändert sich, du hast das erste Mal akzeptiert, indem du nicht widersprochen hast, machst einen Screenshot von der Seite, dann ändert sich der Liefertermin das zweite Mal, dann überlegst du dir schon, ob du das nochmal akzeptieren willst, im Zweifelsfall wieder ein Screenshot von der Seite und beim dritten Mal widersprichst du.

00:14:41: Speaker Und setzt sozusagen eine Frist.

00:14:45: Speaker Und die Frist, die du setzt, hat ja auch damit zu tun, wie oft hast du sozusagen der Änderung schon zugestimmt.

00:14:52: Speaker So, das ist ja davon abhängig.

00:14:53: Speaker Also wenn du schon zweimal akzeptiert hast, dann ist vielleicht beim dritten Mal, darf die Frist auch kürzer sein, weil du hast ja schon zweimal auch eine Frist zugelassen.

00:15:03: Speaker Okay, das ist ja alles noch normales Vertragsrecht, hätte ich beinahe gesagt.

00:15:06: Speaker Und da gibt es jetzt eine Lösung oder eine Matrix, in der ich arbeiten kann oder was ist?

00:15:13: Speaker Was macht die Lieferverträge?

00:15:15: Speaker Naja, ich glaube, dass das, so wie wir es jetzt gerade beschreiben, nicht allen klar war, also nicht allen bewusst ist, also wie sehr sie auch praktisch selber dokumentieren sollten, wie sie Dinge akzeptieren oder durchlaufen lassen oder nicht.

00:15:29: Speaker Ich kenne das aus den Gesprächen mit den Händlerinnen, dass die, dass doch die meisten gar keine Dokumentation darüber haben, wie oft sie stillschweigend akzeptiert haben.

00:15:42: Speaker Und wenn Sie das nicht haben, dann überlegen Sie immer, wie oft ist das eigentlich passiert und wann war das nochmal genau und wie lange hat es danach gedauert und wie lange ist der Termin schon gerissen und nicht.

00:15:55: Speaker Also, dass das eigentlich nicht vorhanden war.

00:15:57: Speaker Also, das bedeutet natürlich, dass genau das zu pflegen ist, also einzupflegen ist.

00:16:03: Speaker Und es betrifft ja häufig dann auch nur einzelne Räder.

00:16:05: Speaker Das heißt, du hast eine Vororder, ein Teil wird geliefert, ein Teil nicht.

00:16:09: Speaker Also, das muss man schon beachten.

00:16:11: Speaker Also hier der deutliche Hinweis an die Händler dokumentiert das, wenn ihr nachher noch die Möglichkeit haben wollt, irgendwie zu widersprechen.

00:16:22: Speaker Okay.

00:16:23: Speaker Gut, dann Lieferverzug und mögliche Rechtsfolgen.

00:16:27: Speaker Also widerspricht der Empfänger, das ist in dem Fall der Händler oder die Händlerin, einem geänderten Liefertermin, setzt er eine angemessene Frist.

00:16:36: Speaker Und angemessen hängt davon ab, wie die Historie dieses Lieferverzugs irgendwie schon stattgefunden hat.

00:16:42: Speaker Das ist das, was ich gerade meinte.

00:16:44: Speaker Die Angemessenheit der Frist kann, also hier ist es beschrieben, bei einer Lieferankündigung von ursprünglich zehn Monaten kann eine Frist von sechs Wochen angemessen sein.

00:16:55: Speaker Also du hast zehn Monate Lieferfrist genannt bekommen.

00:17:01: Speaker Und dann gibt es sozusagen aus welchen Gründen auch immer eine Lieferverzögerung.

00:17:06: Speaker Dann kann eine Frist von sechs Wochen später angemessen sein und bei einer wiederholten Lieferverzögerung eine Frist von zwei Wochen.

00:17:17: Speaker Das heißt, die wird kürzer, weil es ja schon eine Folge von was ist.

00:17:23: Speaker Und das ist genau der Punkt, wo es dann spannend wird.

00:17:26: Speaker Ich glaube, genau so hat bei uns in der Fahrradbranche bisher keiner gearbeitet und keiner gehandelt.

00:17:34: Speaker Ja, das ist natürlich, wir sind jetzt ja alle ein bisschen gebrannte Kinder.

00:17:38: Speaker Durch das Liefern von irgendwie zwölf oder 18 Monaten zu spät gelieferten Fahrrädern.

00:17:47: Speaker Und ich weiß gar nicht, ob sowas noch mal jemals wieder vorkommen wird.

00:17:51: Speaker Aber natürlich genau durch so eine Situation lernt man ja, dass man sich für sowas vielleicht auch mal ein bisschen wappnet und da vernünftig arbeitet.

00:17:58: Speaker Und darauf zielt das dann ab, oder?

00:18:00: Speaker Genau, darauf zielt es ab.

00:18:01: Speaker Aber auch klar, wer ist zu was verpflichtet?

00:18:04: Speaker Also ich meine, ohne Historie kannst du auch keine angemessene Frist setzen.

00:18:09: Speaker Das ist einfach kaum möglich, es sei denn,

00:18:13: Speaker Du erinnerst dich ganz genau oder jemand anders, der sozusagen die gleichen Fahrräder führt, hat diese Historie.

00:18:21: Speaker Aber ich sage es mal eher, geht das nur schwer oder gar nicht.

00:18:25: Speaker Und dann geht es ja auch um Schadensersatzforderungen.

00:18:28: Speaker Auch das ist beschrieben.

00:18:30: Speaker um Schadensersatzforderungen zu verhindern.

00:18:33: Speaker Und genau darum geht es ja.

00:18:34: Speaker Wir wollen hier überhaupt nicht, wir wollen hier eigentlich ein gutes Miteinander klären und nicht irgendwelche Schadensersatzansprüche heraufbeschwören.

00:18:48: Speaker Aber um sie zu verhindern, können unter anderem folgende Ausweichmöglichkeiten in Betracht gezogen werden.

00:18:54: Speaker Nutzung des Händlernetzes, das heißt irgendwie so, dir fehlt Ware,

00:18:59: Speaker Dann kannst du natürlich irgendwie Fahrräder vielleicht auch woanders beziehen und kannst irgendwie sozusagen deine Lücke irgendwie abfedern.

00:19:07: Speaker Das tun wir ja im VSF schon ausführlich.

00:19:10: Speaker Es gehen ja sehr, sehr viele Räder von Händler zu Händler, damit Lücken gefüllt werden, die vielleicht über die Lieferkette im Moment nicht lieferbar sind.

00:19:18: Speaker So, das tun wir schon.

00:19:20: Speaker Alternative Konfigurationen anbieten, das ist natürlich das, was der Lieferant dann macht.

00:19:25: Speaker Also zu sagen, ich kann dir das Rad in der ursprünglichen Konfiguration nicht liefern, aber ich biete dir alternative Konfiguration an.

00:19:33: Speaker So, das finde ich, wird viel zu selten offensiv und vor allen Dingen auch genau spezifiziert gemacht.

00:19:42: Speaker Und die Umgestaltung des Auftrags, zum Beispiel eine Anrechnung auf eine neue Lieferung.

00:19:47: Speaker Du kannst sagen, ich bin jetzt so sehr im Verzug, ich rechne dir einen gewissen Teil an, wenn die nächste Lieferung kommt und dann verändern wir sozusagen die Vereinbarung.

00:19:58: Speaker Hast du das erlebt schon?

00:20:00: Speaker Ja, grundsätzlich würde ich sagen, löst das ja mein Problem nicht.

00:20:04: Speaker Also um welche Schadensersatzforderung geht es jetzt?

00:20:07: Speaker Um die, wenn ich Fahrräder nicht abnehme oder wenn ich keine bekomme?

00:20:10: Speaker Fahrräder nicht abnehmen und keine bekommen, es geht ja immer um beides.

00:20:15: Speaker Der Schaden liegt ja dann woanders jeweils.

00:20:17: Speaker Genau.

00:20:18: Speaker Also die nicht abzunehmen, wie gesagt...

00:20:21: Speaker Verstehe ich.

00:20:21: Speaker Also das ist ja auch dann tatsächlich so gelaufen, dass die Händler den Schadenersatz pro Fahrrad quasi gezahlt haben.

00:20:29: Speaker Also ich kenne einige, die für Nichtabnahme eine Menge Geld bezahlt haben für das nicht abgenommene Rad.

00:20:36: Speaker Ich kenne aber keinen.

00:20:39: Speaker wirklich niemanden, der mir bekannt ist, der für nicht gelieferte Fahrräder Betrag X bekommen hat.

00:20:45: Speaker Ja, weil du da auch nur bedingt einen Anspruch drauf hast.

00:20:49: Speaker Also da kommen wir gleich noch dazu.

00:20:53: Speaker Aber das können wir auch vielleicht unseren Gast gleich mal fragen.

00:20:56: Speaker Das ist eine der Fragen, die wir unserem Gast gleich stellen sollten.

00:21:00: Speaker Wir können ja dann gleich den Gast fragen, wie geht es denn bei dir weiter, Uwe?

00:21:04: Speaker Auch eine ganz klare Empfehlung, was viel zu selten gemacht wird, der direkte Kontakt vom Lieferanten zum Endkunden entlastet den Händler bei Lieferverzug.

00:21:13: Speaker Das heißt, wie oft wissen wir, dass die Händlerinnen und Händler da draußen ihren Kunden zum wiederholten Mal sagen müssen, das Rad verzögert sich noch, es kommt später und so weiter.

00:21:24: Speaker Es gibt aber ein paar Lieferanten, die dann direkt Kontakt mit dem Kunden aufnehmen,

00:21:30: Speaker Oder da Dinge sichtbar werden lassen, dass der Händler das benutzen kann.

00:21:38: Speaker Das heißt, der direkte Kontakt zum Kunden hilft natürlich bei Lieferverzug und das wird viel zu selten genutzt.

00:21:47: Speaker Entlastet den Händler.

00:21:49: Speaker Auch eher graue Theorie, glaube ich.

00:21:52: Speaker Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass meine Hersteller meine Endkunden anrufen und mit denen nette Gespräche führen.

00:21:57: Speaker Ich habe eher das Gefühl, da haben die weder Zeit noch Kapazität für das zu machen.

00:22:03: Speaker Ich glaube, der Hase liegt hier woanders im Pfeffer.

00:22:07: Speaker Ich habe eher die Vermutung, dass die Händler ihre Kunden nicht schnell und gut und früh genug informieren, weil sie auch gar nicht mitkriegen, dass sie selber im Lieferverzug gegenüber den Endkunden sind.

00:22:20: Speaker Da wären wir ja wieder bei der Dokumentation.

00:22:23: Speaker Da sind wir nämlich bei der nächsten Baustelle.

00:22:25: Speaker Also erstmal muss ich feststellen, dass das Fahrrad mir nicht rechtzeitig geliefert worden ist.

00:22:30: Speaker Das ist im Warenwirtschaftssystem, wenn du die Vororder gut eingepflegt oder die Bestellung gut eingepflegt hast, bei vielen relativ leicht sichtbar.

00:22:39: Speaker Durch verschiedene Farben oder Ausrufezeichen.

00:22:43: Speaker Aber dann muss ich auch feststellen, dass ich den Liefertermin gegenüber dem Endkunden reiße und da muss ich natürlich in die Kommunikation gehen.

00:22:50: Speaker und nicht warten, bis der anruft und sagt, wo ist mein Rad und dann sagen, ja, ne, ist noch nicht da, ist verschoben worden.

00:22:56: Speaker Das ist, glaube ich, ich glaube, das ist zu oft passiert.

00:22:59: Speaker Das proaktive an den Endkunden rangehen ist, glaube ich, auch ein Fehler, der sehr oft von Händlern gemacht wurde.

00:23:06: Speaker Und das ist nicht so einfach, wie man das jetzt, also klar, wenn ich jetzt über ein Rad rede, ist das sehr einfach.

00:23:11: Speaker Ich rufe da an und sage ihm das.

00:23:13: Speaker Aber es waren ja zu den Zeiten,

00:23:15: Speaker Jede Woche 30, 40 Kunden, die ich anrufen musste und sagen musste, ja, das dauert noch.

00:23:22: Speaker Das und das ist passiert und das und das wird demnächst passieren.

00:23:25: Speaker Das war zu Zeiten, wo viele Lieferverzögerungen waren,

00:23:30: Speaker Ja, es gibt tatsächlich wohl Lieferanten, wo die Kunden dann direkten Einblick auf den aktuellen Produktionsstand haben und wo das Fahrrad ist und so weiter.

00:23:42: Speaker Und das wäre ja eine digitale Lösung, die durchaus hilft.

00:23:49: Speaker Aber du bist als Händler natürlich nie von der Kommunikation befreit.

00:23:53: Speaker Also darum geht es nicht.

00:23:54: Speaker Es geht nur um die Unterstützung, die dir ein Lieferant befreit.

00:23:57: Speaker bieten kann, damit du als Händler da nicht dauernd in der Not bist.

00:24:01: Speaker Ja, also eine Live-Nachverfolgung, in welchem Produktionsstatus mein Fahrrad ist, finde ich natürlich super.

00:24:09: Speaker Kenne ich auch bisher nur einen Hersteller, der es macht.

00:24:13: Speaker Ich kenne ja auch nicht so viele von daher, aber einen kenne ich und das ist natürlich super.

00:24:17: Speaker Da ist es auch relativ selten, dass die Kunden dann doch mal extra nachfragen.

00:24:21: Speaker Aber wenn da eine Verzögerung aufkommt, dann sehe ich mich schon in der Pflicht, als Händler trotzdem zu informieren.

00:24:26: Speaker Es gibt einen Punkt, der hier nochmal beschrieben ist, der nicht absolut wichtig ist.

00:24:34: Speaker Wird die Ware in einer Frist, die praktisch nach einem geänderten Liefertermin und sowas in dieser Frist nicht geliefert, kann der Händler vom Kaufvertrag zurücktreten.

00:24:44: Speaker Das ist ja klar.

00:24:45: Speaker Also in dem Moment, wo du sagst, ich akzeptiere diese Frist nicht mehr, weil du hast schon mir zweimal eine Nachfrist gegeben, kannst du vom Kaufvertrag zurücktreten.

00:24:56: Speaker Und wenn der Lieferant nicht liefern kann, kann für die entgangene Marge Schadensersatz gefordert werden.

00:25:01: Speaker Hier geht es sozusagen nicht nur um die Frage, kann ich vom Kaufvertrag zurücktreten, sondern es ist ja auch was, das ist das, was du meintest, das hilft mir nicht, der entgeht dir ja Marge.

00:25:15: Speaker Also du hast einen Margenverlust.

00:25:17: Speaker So, wenn du Räder nicht verkaufen kannst, weil sie dir nicht geliefert werden und du dich eigentlich auf den Lieferanten verlassen hast.

00:25:23: Speaker Und da gibt es eben so Anhaltspunkte, ab wann ist eine Schadensersatzforderung hier auch denkbar.

00:25:29: Speaker Und das, wie gesagt, das wollen wir alle nicht, aber da gibt es Möglichkeiten.

00:25:33: Speaker Und das ist in diesem Leitfaden, finde ich, ganz anschaulich beschrieben.

00:25:39: Speaker Ja, das habe ich tatsächlich noch nie erlebt, dass das passiert ist.

00:25:43: Speaker Das liegt vielleicht daran, dass ich viele große Händler, die damit wahrscheinlich tatsächlich gearbeitet haben, nicht kenne.

00:25:49: Speaker Aber bei den Händlern, die ich so kenne in meiner Größenordnung, habe ich das noch nie gehört, dass jemand wirklich im großen Bereich Schadensersatz bekommen hat.

00:25:58: Speaker Wir wollen das nicht heraufbeschwören, aber es geht ja hier um klarzumachen, was sind Rechte und Pflichten aus dem Handelsrecht und um was geht es hier eigentlich.

00:26:09: Speaker Und ich glaube, das ist für die Händlerinnen da draußen und Händler doch irgendwie sehr spannend und vielleicht auch erhellend, dass man da irgendwie Möglichkeiten hat.

00:26:20: Speaker Nächster Punkt.

00:26:21: Speaker Annahmeverzug und mögliche Rechtsfolgen.

00:26:25: Speaker Verweigert der Empfänger die Annahme der bestellten Ware, trägt er alle Risiken und Kosten der Lagerung bzw.

00:26:32: Speaker des Transports.

00:26:33: Speaker Wir haben hier in dem Workshop spannende Beispiele gehabt.

00:26:37: Speaker Du hast also nicht...

00:26:40: Speaker ordnungsgemäß widersprochen und hast auch keine Fristen gesetzt, dann kommt irgendwann die Ware und du willst sie aber nicht mehr haben, dann ist sozusagen das Verweigern der Annahme, das kann dir ein echtes Problem machen.

00:26:53: Speaker Weil wenn im Rahmen dieses Transports, also ich sage jetzt mal, der Lkw-Fahrer verunglückt danach oder die Ware wird gestohlen von seinem Lkw herunter, dann ist das deine Ware gewesen.

00:27:04: Speaker Und dann hast du sozusagen die Risiken,

00:27:08: Speaker zu tragen.

00:27:09: Speaker Und das ist ja schon ein eklatantes Problem.

00:27:14: Speaker Also klar ist, dass eine Verweigerung der Annahme keine gute Lösung ist.

00:27:19: Speaker Ne, das ist glaube ich auch.

00:27:21: Speaker Da bist du ganz entspannt.

00:27:24: Speaker Käme für dich auch gar nicht in Frage.

00:27:26: Speaker Ist für dich kein Teil deiner Historie gewesen?

00:27:29: Speaker Nein, nein, nein.

00:27:30: Speaker Also jetzt für mich persönlich nicht.

00:27:31: Speaker Ich weiß zwar von einigen, die dann die Annahme verweigert haben, aber das ist ja dann

00:27:38: Speaker Auch nicht so, dass die meisten haben nicht in meinen Gesprächen, die ich geführt habe, die meisten nicht erzählt, die haben einfach die Annahme verweigert, sondern die haben gesagt, ihr habt eine Lieferung angekündigt, 40 Fahrräder, ich habe euch gesagt, mein Lager ist voll, ich habe keinen Platz, ich könnte die nur auf der Straße lagern, bitte schickt sie jetzt nicht.

00:27:57: Speaker Und dann haben sie trotzdem geschickt.

00:27:58: Speaker Ja.

00:27:59: Speaker So, und da ist natürlich schon ein Streitfall.

00:28:01: Speaker Also wenn ich denen schon gesagt habe, ihr könnt keinesfalls schicken, das ist unmöglich für mich, die anzunehmen, das dann doch noch zu schicken, so da habe ich dann ein paar Mal gehört, ja, dann haben sie den Lkw-Fahrer wieder weggeschickt und so.

00:28:13: Speaker Alles mit den Rechtsfolgen, die du beschrieben hast, das sehe ich schon ein.

00:28:17: Speaker Aber wenn ich keinen Platz habe oder kein Geld habe... Das betrifft den nächsten Satz, nämlich hat der Händler um Lieferaufschub gebeten und der Lieferant nicht widersprochen und liefert die Ware dennoch, trägt der Lieferant die Kosten.

00:28:34: Speaker Damit ist es schon wieder geklärt.

00:28:36: Speaker Und damit ist es, so war es nämlich oft.

00:28:38: Speaker Ja, genau.

00:28:40: Speaker Also dann bist du aus dem Risiko raus, wenn du schon widersprochen hast und hast sozusagen keine Reaktion gekriegt.

00:28:46: Speaker Und ich glaube, damit wären wir ja auch schon wieder einen Schritt weiter, nämlich die Klärung der Frage, ich habe ja schon widersprochen, er liefert trotzdem, was ist denn dann eigentlich?

00:28:56: Speaker Gut, ich bin ja jetzt mal gespannt auf Ulf, der jetzt gleich bei uns erscheinen wird.

00:29:02: Speaker Und Ulf wird uns vielleicht auch nochmal Sparingspartner sein bei den Fragen, die wir aus diesen Punkten übrig haben und bei der Gewährleistungsabwicklung und deren Ausgestaltung.

00:29:13: Speaker Das ist nämlich nochmal, da wird es richtig zum Krimi.

00:29:20: Speaker Seit mehr als 25 Jahren steht Linexo für Vertrauen und faire Partnerschaft im Fahrradfachhandel.

00:29:25: Speaker Das Unternehmen vereint Leasing und Versicherung.

00:29:27: Speaker Transparent, fair und alles aus einer Hand.

00:29:30: Speaker Im Leasinggeschäft sieht Linexo den Fachhändler als starken, eigenständigen Partner auf Augenhöhe und als zentralen Bestandteil des gemeinsamen Erfolgs.

00:29:38: Speaker Besonders hervorzuheben ist die gelebte Verlässlichkeit.

00:29:41: Speaker Linexo hat seine Leasingkondition langfristig bis 2030 festgeschrieben.

00:29:46: Speaker Ein klares Bekenntnis zu Stabilität und Fairness.

00:29:50: Speaker Ja, damit dann alle meine Fragen beantwortet werden, haben wir Ulf eingeladen, Ulf Blume.

00:29:54: Speaker Und Ulf ist ja als Berater tätig und Jurist und ihr kennt ihn alle.

00:30:02: Speaker Er war schon mal bei uns im Podcast.

00:30:03: Speaker Ich freue mich, dass du wieder dabei bist, Ulf.

00:30:05: Speaker Ja, gleichfalls.

00:30:06: Speaker Es ist mir immer eine Freude und auch eine gewisse Ehre natürlich, hier von euch interviewt zu werden.

00:30:11: Speaker Vielen Dank.

00:30:13: Speaker Ja, ich habe ja eine Menge Fragen.

00:30:16: Speaker Vielleicht mal die allererste, die Thorsten eigentlich schon ein bisschen auf der Lippe hat.

00:30:22: Speaker Wir haben vor zwei Jahren, würde ich jetzt mal sagen, anderthalb Jahren, hatten wir schon mal einen Podcast zum Thema, der eigentlich Ähnliches berichtet hat als das, was wir jetzt gerade schon mal aufgesprochen haben.

00:30:34: Speaker Und was ändert sich eigentlich dadurch, dass wir jetzt mit dem ZIV zusammen und mit der Beiko und mit Vertretern aus den Verbänden einen Workshop gehabt haben und daraus ein Leitfaden entstanden ist, der jetzt öffentlich wird?

00:30:48: Speaker Also was würdest du denn sagen, deine Einschätzung, was ändert sich dadurch?

00:30:53: Speaker statt jetzt nur einen Workshop auf der Jahrestagung zu machen und darüber zu sprechen.

00:30:57: Speaker Ja, ganz kurze Reprise dazu.

00:31:00: Speaker Genau, es gab mehrere Workshops für Beziehungen zwischen Händlern und Herstellern und Handelsrecht, den ich gemacht hatte auf der Jahrestagung.

00:31:10: Speaker Und daraus ist ja dieser

00:31:12: Speaker diese Idee der Erstellung eines gemeinsamen Leitfadens entstanden.

00:31:16: Speaker Und dann wurde eingeladen, dann haben wir uns getroffen und haben einen Tag sehr sinnvoll und konstruktiv diskutiert und herauskommt, es ist ein Leitfaden.

00:31:24: Speaker Und was ändert sich jetzt mit dem Leitfaden?

00:31:26: Speaker Natürlich erst einmal gar nichts, außer dass es ihn gibt.

00:31:29: Speaker Aber es ändert sich natürlich

00:31:32: Speaker nach meiner Einschätzung, viel, weil eine Öffentlichkeit geschafft oder, sagen wir mal, dieser Leitfaden und dieses Thema ist ja eine große Öffentlichkeit geschafft hat.

00:31:45: Speaker Wir haben jetzt die Möglichkeit, und zwar jeglicher Verband, und der ZIV war ja zum Beispiel dabei, das ist ja der

00:31:56: Speaker Das Sprachwort der Hersteller oder vieler Hersteller, die haben jetzt die Möglichkeit, ganz gezielt mit diesem Thema auch umzugehen und das auch für sich weiter zu verarbeiten.

00:32:09: Speaker Denn das war ja das Ziel, möglichst gute Beziehungen nicht nur sozusagen zwischenmenschlich zu haben, zwischen Händlern und Herstellern, sondern das auch zu manifestieren in allgemeinen Geschäftsbedingungen oder in Lieferantenverträgen und Bedingungen.

00:32:24: Speaker Und die gehen ja eigentlich erst mal vom Hersteller aus.

00:32:27: Speaker Und jetzt liegt der Spielball natürlich so ein bisschen bei den Herstellern.

00:32:30: Speaker Diese, finde ich, sehr konstruktiven und guten Element aufzugreifen, die dieser Leitfaden bietet und die möglicherweise bei sich umzusetzen, die dann da in Erscheinung treten in allgemeinen Geschäftsbedingungen und in Lieferantenbeziehungen zu den Händlern.

00:32:44: Speaker Okay, jetzt verstehe ich.

00:32:45: Speaker Also für mich ist ja wichtig, mit der Handvoll Räder, die ich bei einem Hersteller bestelle, werde ich ja kaum in die Gelegenheit kommen zu sagen, ich finde den Vertrag, den ich hier unterschreiben muss, damit ich diese Handvoll Räder bekomme.

00:33:00: Speaker eigentlich total blöd, weil da Sachen drinstehen, die ich unvorteilhaft finde, in die eine, in die andere Richtung und die widersprechen auch diesem Leitfaden, den ich mal gelesen habe, der hier doch öffentlich ist, dann wird auch dieser Hersteller für die Handvoll Räder diesen Vertrag wahrscheinlich für mich nicht ändern, oder?

00:33:16: Speaker Davon ist zumindest nicht auszugehen, es sei denn, du nimmst eine ganz, ganz große Menge ab.

00:33:20: Speaker Ich weiß, dass es je größer der Abnehmer ist, desto flexibler wird die Ausgestaltung der Lieferantenkonditionen und Bedingungen.

00:33:30: Speaker Das ist ja nicht immer nur monetär zu betrachten, also an Prozenten, die man da bekommt oder Rückvergütung, sondern auch an sozusagen diesen Soft-Goods, so Konditionen.

00:33:42: Speaker Also wie handhaben wir die Reklamationsbearbeitung und dergleichen mehr?

00:33:46: Speaker Das gibt es schon.

00:33:49: Speaker Das wird dir in erster Linie nichts nützen.

00:33:52: Speaker Ich setze eher darauf, dass da es diesen Leitfaden gibt, immer mehr Öffentlichkeit darüber entsteht und dass man natürlich auch die Frage stellen kann, wenn jetzt Hersteller A oder B im ZIV ist,

00:34:08: Speaker aber deren allgemeine Geschäftsbedingungen oder Lieferantenbedingungen überhaupt nicht dazu passen wollen, was in diesem Leitfaden steht, dass man schon mal die Frage stellen kann, ja, warum ist das denn so?

00:34:20: Speaker Ich würde auch anders denken, vielleicht bin ich da auch naiv, Ulf, kläre mich da auch mal darüber auf, wie naiv ich wirklich bin, dass ich sagen würde, auch darüber kann ja eine Öffentlichkeit hergestellt werden, nämlich wenn ein Lieferant sozusagen sich sehr stark abweicht von dem, was in den Empfehlungen steht, dass man sagt, ich mache das jetzt auch mal öffentlich und vielleicht auch nicht ich alleine, sondern das eben über einen Verband zu tun,

00:34:47: Speaker Und dann eigentlich Druck auszuüben, weil man sich auf so einen Leitfaden beziehen kann.

00:34:52: Speaker Also wenn du dich, Thorsten, einzeln auf das Handelsrecht beziehst, ist es ja das eine.

00:34:58: Speaker Und dann würde der vielleicht mit seiner Rechtsabteilung dir entgegnen, wir sehen das ganz anders.

00:35:03: Speaker Aber wenn du einen öffentlichen Leitfaden hast, auf den die Verbände sich geeinigt hast, kannst du dich direkt darauf beziehen.

00:35:08: Speaker Das sehe ich ähnlich.

00:35:09: Speaker Also natürlich kann man erst mal sozusagen so einen Soll-Ist-Abgleich vornehmen.

00:35:14: Speaker Das kann man ja auch als Fachhändler machen, dass man diesen Leitfaden einsieht und sagt, ja, lieber Lieferant, das geht dem aber konträr.

00:35:21: Speaker Was sagst du dazu an den und den Punkten?

00:35:24: Speaker Finde ich das nicht schön.

00:35:25: Speaker Überlege dir doch mal, ob du da nicht vielleicht fürs nächste Jahr was ändern magst.

00:35:30: Speaker Ich glaube nicht, dass es da mit Konfrontativität gut beschaffen ist oder dass man da gut beraten ist, das ist ja ganz klar, sondern eher so auf steter Tropfen höhlt den Stein.

00:35:40: Speaker Aber natürlich kann man auch da eine Öffentlichkeit herstellen, Uwe, ganz genau.

00:35:44: Speaker Okay, also vielleicht für mich dann als Idee, mit meiner Handvoll Rädern werde ich natürlich nicht viel Einfluss nehmen können, aber die Bewertung des Herstellers wird sich vielleicht ändern.

00:35:55: Speaker Also wir machen ja oft Lieferantenbewertung.

00:35:58: Speaker Jetzt könnte ich ein bisschen objektiver an die Sache rangehen wahrscheinlich.

00:36:02: Speaker Also wie nah ist denn dieser Vertrag an zum Beispiel diesen Leitlinien dran?

00:36:07: Speaker und danach bewerten, anstatt nach dem Gefühl, was ich bisher gemacht habe, ach, die waren ganz kumpelig und die haben mir einen Iberico-Schinken noch rechtzeitig geschickt, also dann kriegen sie doch wieder eine gute Note im Vergleich zu, es ist an den Leitlinien dran oder eben nicht, oder?

00:36:23: Speaker Genau, wir haben eine objektive Messlatte oder ein Messkriterium jetzt geschaffen dadurch.

00:36:30: Speaker Und das Schöne ist ja, dass das nicht nur sozusagen aus der Feder eines Handelsverbandes stammt, sondern dass gemeinschaftlich Hersteller verschiedener Couleur und Handelsvertreter sich an einen Tisch gesetzt haben, das gemeinsam erarbeitet haben.

00:36:45: Speaker Das hat also auch nicht nur einen Anschein, sondern das genießt damit einen gewissen Objektivitätsverfahren,

00:36:52: Speaker Oder es hat einen Objektivitätscharakter.

00:36:54: Speaker Und das kann man als Messgröße einsetzen natürlich.

00:36:58: Speaker Und da wird auch niemand was gegen sagen können.

00:37:00: Speaker Und da kann man sich auch nicht bei seinem Verband als Hersteller jetzt beschweren.

00:37:02: Speaker Nehmen wir mal an, der Hersteller findet das ganz unmöglich.

00:37:05: Speaker Dann kann er schlecht zum ZEV gehen und kann sagen, ja, aber was schreibt denn da in eure Sachen rein?

00:37:10: Speaker Ja, und ich glaube, es gibt auch einen wesentlichen Unterschied.

00:37:12: Speaker Erstmal, der ganz banal ist.

00:37:14: Speaker Die wenigsten Händler klappen ja das Handelsrecht auf und blättern nach, welcher Passus jetzt für sie zuständig ist oder was sie brauchen können daraus.

00:37:24: Speaker Und deswegen haben wir hier eine Übersicht gemacht, wo man auch nachlesen kann.

00:37:27: Speaker Und du weißt ja auch aus den, Thorsten, aus den Gesprächen, die wir mit den Händlern haben und aus den Workshops, dass nicht jeder das so ganz eindeutig und klar sieht, wie du das handhabst, weil du vielleicht irgendwie schon das ein oder andere Mal damit konfrontiert warst.

00:37:44: Speaker Und ich hatte es beim letzten Mal ja schon gesagt, ich habe ja mal eine Untersuchung darüber gelesen, wie viel Zeit man braucht, wenn man alle Verträge, die einen betreffen und schon als Privatperson komplett durchlesen würde.

00:37:57: Speaker Da wären die ersten 100 Arbeitstage im Jahr schon weg.

00:38:01: Speaker Da ist das Handelsrecht noch gar nicht dabei, da habe ich das noch gar nicht gelesen.

00:38:05: Speaker Ich kann ja nicht alle Verträge lesen.

00:38:07: Speaker Ist jetzt mit diesem Leitfaden, habe ich da quasi was an der Hand, was mir das ein bisschen verkürzt und ein bisschen einfacher macht, Ulf?

00:38:14: Speaker Naja, schon, indem man, wie die Juristen, aber auch andere Wissenschaftler sagen, kursorisch liest.

00:38:20: Speaker Also du liest ja nicht alles.

00:38:23: Speaker Du liest ja nicht alle Teilnichtigkeitsklauseln zum Beispiel, sondern du liest die wesentlichen Dinge.

00:38:28: Speaker Und da bietet dieser Leitfaden ja so stichpunktartig schon Anhaltspunkte, wo man im Vertrag nachgucken muss, im jeweiligen Lieferantenvertrag.

00:38:37: Speaker Also das kann man schon machen.

00:38:39: Speaker Das kann man schon machen.

00:38:40: Speaker Dass man da reingucken muss in diesen Vertrag, in den jeweiligen, das bleibt trotzdem, würde ich sagen, eine Pflicht des Fachhinders oder der Fachhändler auf jeden Fall.

00:38:53: Speaker Denn allein, dass es den Leitfaden gibt, kuriert ja nicht das Lesen von Verträgen.

00:38:56: Speaker Okay, habe ich verstanden, Ulf.

00:38:57: Speaker Alles klar.

00:38:58: Speaker Soweit ist es klar.

00:38:59: Speaker Und ich finde, wir hatten große Probleme mit Liefern und Annahme und Verzögerung und, und, und.

00:39:06: Speaker Die sind ja weitestgehend aus der Welt und jetzt gibt es auch kaum noch Streit oder Differenzen über diese Geschichten.

00:39:15: Speaker Klar, das, was alltäglich anliegt und es wird meinem Rad gar nicht geliefert und, und, und, das kann ja alles passieren und da sind wir jetzt ganz gut im Bilde.

00:39:23: Speaker Das größere Problem, was wirklich jeden Tag passiert, ist die Reklamationsabarbeitung, die ich mit Fahrradherstellern hatte.

00:39:33: Speaker Das ist so ein Ding, was irgendwie täglich passiert.

00:39:36: Speaker Steht da dann auch was dazu drin?

00:39:39: Speaker Ja, da kann ich nochmal vorbeugen.

00:39:44: Speaker Es gibt eine Gewährleistungsabwicklung und deren Ausgestaltung.

00:39:47: Speaker Das ist beschrieben und für die Gewährleistungsfälle ist der Lieferant zuständig.

00:39:53: Speaker Das ist schon mal ganz klar benannt.

00:39:55: Speaker Und bei bestimmten Bauteilen von Fahrrädern ist der direkte Weg zum Teilelieferanten ein gängiger und abkürzender Prozess.

00:40:02: Speaker Hier haben wir beschrieben, was in der Fahrradbranche üblich ist.

00:40:08: Speaker Also man kann das ja nicht ignorieren, dass wenn du ein Rad hast, wo eine Shimano-Nabe dran ist, dass dann ganz häufig auch an Shimano direkt verwiesen wird und nicht der Umweg über den Hersteller gemacht wird.

00:40:21: Speaker Das ist ja auch zum beiderseitigen Nutzen, wenn der Prozess abgekürzt wird.

00:40:25: Speaker Also das ist schon so.

00:40:27: Speaker Die Zuständigkeiten sind aber klar beschrieben.

00:40:29: Speaker So und da, das sind so Punkte, die stehen hier drin und da kommen wir auch zu ganz spannenden Details.

00:40:37: Speaker Und Ulf, du ergänzt bitte gerne und widersprichst, wenn ich etwas falsch zitiere.

00:40:44: Speaker Der Letztverkäufer hat das Wahlrecht, bei wem er die mangelhafte Ware reklamiert.

00:40:49: Speaker Anderweitige Regelungen sind unwirksam.

00:40:51: Speaker Das heißt, der Händler kann sich aussuchen, ob er sich an den Fahrradhersteller oder an den Teile-Lieferanten wendet.

00:40:56: Speaker Ist das richtig?

00:40:57: Speaker Das ist korrekt, genau.

00:40:59: Speaker Also mein Paradebeispiel dafür ist immer die Firma Rohloff mit ihren Getriebenahmen.

00:41:04: Speaker die sind die einzigen, die die Warten respektive auch Quatsch reparieren können.

00:41:11: Speaker Und deswegen, wenn man jetzt ein Fahrrad hat mit einer Rohlaufnahme und da ist irgendwas dran als Fachhinder, dann steht es einem theoretisch frei, das zum Hersteller des Fahrrads zu schicken und der schickt es dann zu Rohlauf nach Kassel.

00:41:22: Speaker Oder aber man schickt es direkt zu Rohlauf nach Kassel.

00:41:25: Speaker Dann geht es nämlich viel schneller.

00:41:27: Speaker Das ist eigentlich ein Fall von Best Practice, der dieses Wahlrecht einschließt und diese strikte Regelung der Letztverkäufer, also der Händler schickt es an den Hersteller des Fahrrades, der Hersteller des Fahrers schickt es an den Komponentenhersteller und so weiter, umgeht.

00:41:41: Speaker Und das ist sinnvoll und gut.

00:41:43: Speaker Es gibt natürlich Hersteller, die sich diese Regelung, die in Teilen der Branche ja da ist, wie ich gerade beschrieben habe, zunutze gemacht hat und gesagt hat, naja, wir oktroyieren dem Händler jetzt mal auf,

00:41:56: Speaker bei allen Teilen, die nicht wir selber gemacht haben, was also Rahm und Gabel dann wahrscheinlich betrifft, direkt den Hersteller der Sache zu kontaktieren in einem Reklamationsfall.

00:42:05: Speaker Und der muss das tun.

00:42:07: Speaker Und so eine Regelung ist tatsächlich unwirksam, weil ich ja mit Klarks oder so nicht unbedingt ein Rechtsverhältnis oder eine Vertragsbeziehung habe als Fachhändler, der aber die Bremse hergestellt hat, die an irgendeinem Fahrrad dran ist.

00:42:21: Speaker Und natürlich habe ich da das Wahlrecht,

00:42:25: Speaker als Händler im Zweifelsfall an den Hersteller das Fahrrad ist.

00:42:28: Speaker Und das ist auch gut und sinnvoll.

00:42:30: Speaker Und alles andere geht nicht.

00:42:33: Speaker Ich will jetzt eine Ergänzung machen.

00:42:34: Speaker Hier steht nämlich auch ein Punkt, der das auch noch mal ein bisschen beschreibt.

00:42:37: Speaker Ein Ticketing beim Fahrradlieferanten sichert die Nachvollziehbarkeit der Gewährleistungsfälle und deren Häufigkeit.

00:42:44: Speaker Also wir sagen schon, wähl dir das aus und du kannst das auswählen und nimmst...

00:42:49: Speaker ja im Fahrradhandel üblicherweise die Abkürzung, aber der Fahrradlieferant, der Hersteller, der muss eigentlich davon Kenntnis haben, weil wenn er die Kenntnis nicht hat, weiß er ja gar nicht, wie viel von diesen Produkten irgendwie schadhaft sind oder wie häufig Reklamationsfälle oder Gewährleistungsabwicklungen auftreten.

00:43:08: Speaker Und dieses Ticketing, das machen nur wenige und das empfehlen wir doch hier ganz dringend.

00:43:14: Speaker Genau, da spielen verschiedene Rechtsgebiete ineinander.

00:43:17: Speaker Also einerseits natürlich dieses klassische Gewährleistungsrecht aus Kauf von Verbrauchsgütern, was du gerade beschrieben hast.

00:43:25: Speaker Und andererseits die Produkthaftung beziehungsweise die Produktsicherheit und die jeweiligen Gesetze, die dahinterstehen.

00:43:31: Speaker Also der Hersteller muss wissen,

00:43:34: Speaker ob eine gewisse Charge seiner Räder irgendwo häufig mangelhaft ist.

00:43:38: Speaker Das kann ja auch einen Rückruf induzieren, möglicherweise.

00:43:41: Speaker Und deswegen ist dieses Ticketing ein sinnvolles Instrument anzuzeigen, in der Handelskette gibt es Probleme bei Teil X oder Teil Y bei meinem Produkt, was ich ausgeliefert habe.

00:43:54: Speaker Für mich die viel entscheidendere Frage zu dem, was du gerade gesagt hast, Ulf.

00:43:57: Speaker Du hast gesagt, ja, dann...

00:44:01: Speaker ist dieser Vertrag unwirksam.

00:44:03: Speaker Also ich habe mit dem Hersteller den Vertrag geschlossen, dass ich Shimano-Naben immer bei dem Shimano-Importeur reklamieren muss.

00:44:12: Speaker Und der sagt auch, alle anderen Teile übrigens auch, Schutzbleche da und dies und das da.

00:44:17: Speaker Und jetzt habe ich das auch gemacht, aber irgendwann stelle ich fest, einer dieser Importeure oder Hersteller, die da die Reklamation bisher gearbeitet haben, akzeptiert die Reklamation nicht mehr.

00:44:30: Speaker Jetzt gehe ich wieder zu meinem Hersteller und sage, ich werde da nichts, ich schicke das jetzt alles zu dir.

00:44:35: Speaker Steht aber im Händlervertrag drin, ich muss das zu dem anderen schicken.

00:44:38: Speaker Und dann bin ich raus aus der Nummer, weil dieser Vertrag unwirksam ist?

00:44:42: Speaker Nee, der Vertrag ist nicht unwirksam, sondern die Klausel ist unwirksam.

00:44:45: Speaker Die Klausel, ja, das meine ich.

00:44:48: Speaker Nicht in Gänze, das ist schon klar.

00:44:50: Speaker Sondern die Klausel ist nicht wirksam, weil sie...

00:44:55: Speaker weil einfach im Gesetz etwas anderes steht und zwar ein Wahlrecht.

00:44:58: Speaker Also Wahlrecht impliziert ja die Möglichkeit zu wählen, wie der Name schon sagt.

00:45:04: Speaker Und man wird immer den Letztverkäufer in Bezug auf den Hersteller als den schwächeren Partner natürlich ansehen.

00:45:11: Speaker Und deswegen kann man nicht einfach als Hersteller hergehen und sagen, ich setze mich über geltendes Recht hinweg, auch wenn der andere es unterschreibt.

00:45:19: Speaker Das ist ja in allen Verträgen so.

00:45:21: Speaker Deswegen gibt es ja auch diese Teilnichtigkeitsklausel,

00:45:23: Speaker dass wenn ein Bestandteil unwirksam ist, man entweder die Buchstaben des Gesetzes hinzuzieht, also guckt, was steht im Gesetz und wir nehmen das analog oder eine Regelung nimmt, die gesetzeskonform natürlich der Intention bei der Vertragsparteien am nächsten kommt.

00:45:39: Speaker Und hier würde man sagen, gut, das Teil muss reklamiert werden.

00:45:41: Speaker Das ist ja Gewährleistungsrecht, wunderbar.

00:45:45: Speaker Und der Händler nutzt das Wahlrecht.

00:45:47: Speaker Nolenz-Wolenz in dem Moment, weil der Komponentenhersteller es nicht reklamieren will.

00:45:53: Speaker Dann geht er eben an den Hersteller des Fahrrads, wo auch seine originäre Vertragsbeziehung übrigens herrührt.

00:45:59: Speaker Das steht übrigens auch im nächsten Punkt.

00:46:01: Speaker Grundsätzlich ist für die Aufwandsentschädigung im Gewährleistungsfall der Fahrzeuglieferant zuständig.

00:46:07: Speaker Insofern ergänzt er gegebenenfalls die bereits erfolgte Aufwandsentschädigung des Teilelieferanten.

00:46:11: Speaker Also es gibt da auch nochmal die Frage, wer ist denn dann für die Aufwandsentschädigung zuständig?

00:46:15: Speaker Ist das dann

00:46:17: Speaker In dem Fall Roloff oder Shimano oder ist es sozusagen der Fahrzeughersteller X und Y?

00:46:23: Speaker Da ist deutlich beschrieben, es ist grundsätzlich der Fahrradhersteller und der kann oder muss im Zweifelsfall die Aufwandsentschädigung des Teilen Lifferenzen ergänzen.

00:46:35: Speaker Genau.

00:46:36: Speaker Und durch diesen...

00:46:38: Speaker Durch diese paar Sätze im Klartext sozusagen haben wir auch ganz viel Rechtsunsicherheit, glaube ich, aus bestehenden Verhältnissen oder auch aus dem Markt herausgenommen, nach meiner Wahrnehmung.

00:46:50: Speaker Weil ihr werdet es wahrscheinlich als Verband auch häufig erleben.

00:46:53: Speaker Ich erlebe es natürlich auch häufig, dass Leute an mich herantreten, gerade Fachhändler, und die sagen, ja, wie machen wir denn das jetzt mit der Aufwandsentschädigung?

00:47:00: Speaker Da will eigentlich keiner richtig bezahlen.

00:47:02: Speaker Und hier haben wir in einem Konsens zwischen

00:47:05: Speaker der Vertretung der Hersteller und der Vertretung der Händler oder einigen Vertretern der Händler klar gemacht, wie es geregelt werden muss und wie es abläuft.

00:47:14: Speaker Ist denn auch klar geregelt, in welcher Währung bezahlt wird?

00:47:18: Speaker Wird in Socken oder Schläuchen bezahlt oder wird es in Euro gemacht?

00:47:21: Speaker Arbeitsleistungen werden entsprechend der Arbeitswerteliste vergütet.

00:47:25: Speaker Die Arbeitswerteliste ist nun schon lang genug auf dem Markt, dass jeder sie kennen sollte.

00:47:29: Speaker Und als Mindeststundensatz empfehlen wir 60 Euro, um den gestiegenen Lohnkosten angemessen gerecht zu werden.

00:47:37: Speaker Wir sprechen natürlich von 60 Euro netto und es geht um das Verhältnis zu den eigentlichen Stundensätzen, die die in den Betrieben vorherrschen.

00:47:48: Speaker Genau, das war, wenn ich da richtig noch das in Erinnerung habe an dem Workshop, schon für manche Vertreter der Industrie am Tisch so eine Art, ich würde mal sagen, Aha-Erlebnis.

00:48:01: Speaker Da wurde nicht stark gerungen in meiner Wahrnehmung, aber es war schon deutlich, dass der Handel der Herstellerschaft erklären musste, ja, wieso kann man denn nicht mit 25 Euro zum Beispiel zufrieden sein?

00:48:14: Speaker Ja, weil das einfach nicht kostendeckend ist, so, ja, ganz einfach.

00:48:17: Speaker Denn für Gewährleistungsabwicklung darf der Händler eigentlich nichts daran verdienen, tut er ja damit auch nicht.

00:48:25: Speaker Aber das eben ganz viel auch mit beinhaltet.

00:48:28: Speaker Also die wenigste Arbeit liegt ja meistens in der Reparatur des betreffenden Fahrradselbst, also im Tausch des Bauteils mit anderen Worten, sondern in dem ganzen Handling drumherum.

00:48:38: Speaker Da kommt der Kunde an und gibt dir das Rad und erzählt dir, was damit ist.

00:48:43: Speaker Du musst es selber prüfen, du musst eine Diagnose stellen, du musst an den Hersteller herantreten, du musst diesen Begriff,

00:48:50: Speaker ganzen Prozess dokumentieren.

00:48:51: Speaker Du musst ein Ticket ziehen in einem Händlerportal deines Herstellers oder sonst wie.

00:48:56: Speaker Also der administrative Aufwand ist einfach groß und wir sind eben nur mal ein Land, wo Lohnkosten einen erheblichen Teil einfach ausmachen und deswegen sind 60 Euro gut und richtig.

00:49:12: Speaker Und auch das ist wiederum gut, dass man es mal öffentlich macht.

00:49:15: Speaker Ja, wie viel kostet sowas eigentlich?

00:49:17: Speaker Also ich fasse zusammen 60 Euro nach AW-Liste.

00:49:21: Speaker Also die Zeiten sind damit klar.

00:49:23: Speaker Also wie viel Zeitaufwand ich habe, ist klar.

00:49:25: Speaker Der Preis ist relativ klar.

00:49:28: Speaker Kann jetzt abweichen, plus, minus, was weiß ich.

00:49:31: Speaker 10 Prozent bin ich ja vielleicht noch willig, irgendwie nach oben oder unten, je nach Hersteller zu gehen.

00:49:36: Speaker Dabei auf jeden Fall haben wir mal so eine Messlatte, wo es liegen sollte.

00:49:40: Speaker Und der administrative Aufwand wird außerhalb trotzdem noch berechnet.

00:49:45: Speaker Also die Zeit dazu oder wie habe ich das verstanden?

00:49:47: Speaker Ja, man kann und man sollte auch einen gewissen administrativen Aufwand berechnen.

00:49:53: Speaker Ich habe ja nur gesagt, dass dieser Aufwand anfällt.

00:49:56: Speaker Das ist jetzt erst mal der Punkt.

00:49:58: Speaker Und die Hersteller und Vertreter das gar nicht so plastisch auf den Zettel hatten.

00:50:04: Speaker Ist aber auch hier, Entschuldigung, Ulf, dass ich es störe, auch genau beschrieben.

00:50:09: Speaker Aufwendung für Transport und Verpackung sowie Arbeitskosten für den Umbau mangelhafter Bauteile sind in der Verantwortung des Lieferanten.

00:50:17: Speaker Aufwendung für die Kommunikation zum Endkundenliegen beim Händler.

00:50:20: Speaker Also das ist auch geregelt.

00:50:22: Speaker Also auch hier nicht irgendwie anfangen und zu sagen, ich habe aber mit dem Kunden auch quatschen müssen und bis ich dann die Annahme gemacht habe,

00:50:30: Speaker und das Rad nachher wieder rausgegeben habe, da muss ich auch nochmal irgendwie 20 Minuten berechnen.

00:50:34: Speaker Das gehört wirklich zum Deal dazu, dass das Händleraufgabe ist.

00:50:40: Speaker Darauf wollte ich gerade hinaus, Uwe, dass es da so eine Lastenverteilung gibt, auch eine konkrete Lastenverteilung gibt, die ja auch völlig richtig ist und die ja auch zumindest auf Handelsseite im Bereich des unternehmerischen Risikos liegt.

00:50:52: Speaker Wenn ich einen Bauteil oder irgendwie einen

00:50:55: Speaker irgendwas verkaufen, ein Pedelec, ein Fahrrad in dem Falle, dann habe ich einfach ein gewisses unternehmerisches Risiko, dass der Kunde nochmal wiederkommt und was nachgebessert haben will und das muss ich selber tragen, allerdings nicht vollständig.

00:51:05: Speaker Und diese Teilung, wie muss ich das denn jetzt aufteilen an Handel und Hersteller, haben wir wesentlich konkretisiert.

00:51:12: Speaker Okay, dann versuche ich das für mich zusammenzufassen und abzuschließen.

00:51:17: Speaker Ich sehe den ganz großen Vorteil natürlich hier gerade beim Reklamationsrecht oder bei der Reklamationsabarbeitung,

00:51:24: Speaker und dass der Leitfaden zusammen mit dem ZDV gemacht worden ist.

00:51:27: Speaker Der ZDV glänzt ja dadurch, dass immer mehr

00:51:30: Speaker Fahrradhersteller auch Mitglied im ZDV sind, also alle Wesentlichen sind dabei, die stehen dann ja quasi hinter diesen Leitfaden.

00:51:37: Speaker Das ist ja das, was du auch mal ganz kurz schon angedeutet hast, Ulf.

00:51:40: Speaker Also es ist jetzt schwierig für Hersteller zu sagen, ich bin zwar im Verband, aber was der macht, finde ich irgendwie komisch.

00:51:47: Speaker Das funktioniert ja nur noch bedingt.

00:51:50: Speaker Also ich habe jetzt eine große Hoffnung, dass auch in Sachen Reklamationsabarbeitung mehr Klarheit und mehr...

00:51:59: Speaker mehr Richtung drin ist in der Zukunft.

00:52:04: Speaker Ich habe nicht die ganz große Hoffnung, dass es von heute auf morgen umgesetzt wird, aber ich hoffe, dass es jetzt so langsam einsickert.

00:52:10: Speaker Und du hast ja auch davon berichtet, dass die Hersteller

00:52:13: Speaker Verständnis dafür hatten.

00:52:15: Speaker Also von daher habe ich schon Hoffnung, dass es funktionieren kann.

00:52:20: Speaker Es gibt ein gutes Beispiel, wie ein solcher Leitfaden schon mal funktioniert hat, nämlich beim Leitfaden-Bauteiltausch für E-Bikes und Pedelecs.

00:52:30: Speaker Und der ist ja, ich würde jetzt mal sagen, irgendwann 2014 auf die Straße gekommen.

00:52:36: Speaker Und in der Zwischenzeit ist er Standard und hängt fast in jeder Werkstatt.

00:52:40: Speaker Das heißt, die Frage, was bewirkt so ein Leitfaden, ist ja auch so, das setzt sich durch.

00:52:47: Speaker Auch die Arbeitswertetabelle, die kennt auch in der Zwischenzeit jeder.

00:52:51: Speaker Auch das ist praktisch Ende, ich glaube 2008 oder sowas, auf die Straße gekommen.

00:52:56: Speaker Das sind so Sachen, wenn die öffentlich werden, dann werden sie zum Standard in der Branche und dann kann man sich darauf beziehen und je mehr Menschen sich oder je mehr Händler und Händlerinnen sich darauf beziehen, umso mehr setzt sich das Ding auch durch.

00:53:10: Speaker Und klar werden wir auch weiter daran arbeiten.

00:53:13: Speaker Das ist ja kein Leitfaden, der jetzt statisch ist, sondern wo wir vielleicht auch die ein oder andere Ergänzung noch machen und vielleicht auch Hinweise von Nachrichten,

00:53:25: Speaker allen Mitgliedern kommen, die sagen, an der Stelle seid ihr noch unpräzise oder das gefällt mir nicht.

00:53:30: Speaker Und dann werden wir noch nacharbeiten müssen.

00:53:32: Speaker Ja, ich denke auch, dass es ein Prozess ist einerseits, in der Richtung, die du gerade beschrieben hast, aber auch in der Richtung,

00:53:40: Speaker nicht alle Hersteller werden morgen beigehen und werden ihre allgemeinen Geschäftsbedingungen und Lieferantenbedingungen verändern.

00:53:46: Speaker Auf keinen Fall.

00:53:47: Speaker Warum auch?

00:53:49: Speaker Aber ab und zu gibt es ja auch Änderungen in der Vertriebsmannschaft und ein neuer Vertriebsleiter, der guckt sich erstmal alles an und sagt, hey, das ist vielleicht ein bisschen out of date.

00:54:00: Speaker Das müssen wir mal erneuern.

00:54:02: Speaker Und dann wird natürlich auf Spurensuche gegangen.

00:54:05: Speaker Und was findet man da?

00:54:08: Speaker Oh, wir finden da eine Leitlinie.

00:54:10: Speaker Wunderbar, die führen wir uns mal zur Gemüte und dann passen wir vielleicht mal was an.

00:54:14: Speaker Und so entsteht einfach Best Practice und Better Practice sozusagen.

00:54:20: Speaker Sehr gut, das war ja fast Schlusswort, Ulf.

00:54:23: Speaker Vielen Dank, dass du hier bei uns warst und uns Rede und Antwort gestanden hast.

00:54:28: Speaker Ja, ich bedanke mich sehr für den guten Austausch.

00:54:31: Speaker Auf bald.

00:54:32: Speaker So, eigentlich brauche ich jetzt ja noch den Leitfaden, den durchlesen und mir auch mal hinhängen, damit ich dann weiß, was Sache ist.

00:54:39: Speaker Kann ich den schon irgendwo kriegen, Uwe?

00:54:41: Speaker Ja, selbstverständlich.

00:54:42: Speaker Also bevor wir jetzt irgendwie die verschiedenen Websites nennen, würde ich sagen, unter podcast.vsf-mail.de kannst du den bekommen.

00:54:50: Speaker Alles klar, kriege ich direkt zugeschickt und dann bin ich einer der Ersten, der den hat.

00:54:53: Speaker Wir haben den noch gar nicht so richtig veröffentlicht, aber kommt jetzt, der wird jetzt öffentlich.

00:54:58: Speaker Pack das mal in deinen Topcase.

00:55:00: Speaker Es gibt eine ERFA-Gruppe, die sich mal immer wieder über dieses Thema Reklamation geärgert hat und dann gesagt hat, das ist eigentlich immer wieder, jedes Jahr ein wiederkehrendes Thema Reklamation, Reklamationsbearbeitung.

00:55:11: Speaker Wie wird reklamiert, wie wird das vergütet und, und, und.

00:55:14: Speaker Und die haben nochmal eine Umfrage in Auftrag gegeben beim VSF und das habe ich jetzt gehört, die Umfrage ist fertig.

00:55:21: Speaker Jetzt könnte man sagen, ja, Umfrage, wir haben doch gerade unsere Händlerbefragung mit der SAZ zusammengelegt, um da Einfachheit zu haben.

00:55:29: Speaker Aber wir haben festgestellt, dass gerade die Umfrage, wie liefern die Fahrradhersteller die Fahrräder und wie werden Reklamationen bearbeitet, doch nochmal für uns extrem wichtig sind und wir danach die Hersteller auch beurteilen wollen.

00:55:44: Speaker Und jetzt gerade unter dem Zuhilfenamen dieser Liste, das ist glaube ich super interessant, oder?

00:55:50: Speaker Ja, es ist vor allen Dingen differenzierter gefragt, damit es irgendwie hilfreich ist für die Auswertung und für den Faktor auch, wie sehr verändern sozusagen Gewährleistung, Reklamationsleistung die Marge, die Händermarge und deswegen bitte diese Umfrage ausfüllen.

00:56:09: Speaker Naja, bitte ist gut.

00:56:10: Speaker Also macht es oder macht es nicht, ist mir eigentlich ganz egal.

00:56:13: Speaker Aber wenn ihr an die Ergebnisse ran wollt, dann müsst ihr sie auf jeden Fall ausfüllen.

00:56:17: Speaker Das ist jetzt eigentlich die Einladung, diese interne Umfrage, die unter den ERFA-Gruppen jetzt schon grassiert, dass du als Hörerin oder als Hörer vom Podcast die Chance hast und hier eingeladen bist, an dieser Umfrage teilzunehmen.

00:56:30: Speaker Je mehr mitmachen, umso besser.

00:56:32: Speaker Das ist auf jeden Fall so.

00:56:33: Speaker Aber wenn du die Ergebnisse haben willst exklusiv, dann musst du dich schon anmelden und teilnehmen.

00:56:38: Speaker Ansonsten bist du eh raus.

00:56:40: Speaker Und diese Umfrage findet ihr natürlich wie immer in den Shownotes.

00:56:45: Speaker Da ist der Link und einfach draufklicken und mitmachen.

00:56:49: Speaker Das ist der heiße Scheiß.

00:56:51: Speaker Thorsten, ich glaube, du gibst unseren Zuhörern doch nochmal den heißen Scheiß auf die Ohren, oder?

00:56:57: Speaker Ja, auf die Ohren, könnte man so sagen, oder in die Ohren.

00:56:59: Speaker Also ich fahre ja häufig mit meinen Apple AirPods auch Fahrrad.

00:57:05: Speaker Und da ist ja immer die Gefahr, dass man die Umgebungsgeräusche nicht so gut wahrnimmt, wie sie vielleicht wahrgenommen werden könnten oder sollten.

00:57:13: Speaker Und da habe ich doch auf der Eurobike tatsächlich auch immer wieder den Stand von Schocks angesteuert.

00:57:19: Speaker Das sind ja Kopfhörer, die eben nicht über den normalen Schall arbeiten, sondern über Knochenschall.

00:57:24: Speaker Also wo der Übermittler quasi nicht im Ohr, sondern eher am Schädel dran sitzt und man trotzdem extrem gut Musik hören oder Podcasts oder Audiobücher hören kann.

00:57:36: Speaker Ja, das ist spannend, weil genau die hat mein Kollege Stefan mir auch vor zwei Wochen vorgestellt und ist total begeistert.

00:57:44: Speaker Also das scheint wirklich eine gute Wahl zu sein.

00:57:47: Speaker Ja, ich glaube auch.

00:57:48: Speaker Also ich selber habe sie noch nicht gefahren und wenn du jetzt fragst, warum...

00:57:53: Speaker Mach dir das als heißen Scheiß, wenn ich das selber noch nicht mehr ausprobiert habe.

00:57:56: Speaker Und Uwe auch nicht.

00:57:57: Speaker Aber wie gesagt, Kollegen haben das schon und ich finde das System eigentlich gut.

00:58:01: Speaker Und der heiße Scheiß soll ja was sein, was du in deinem Laden ganz gut verkaufen kannst.

00:58:04: Speaker Und ich glaube, ein Fahrradladen ist genau für solche Kopfhörer eigentlich der ideale Ort, sowas zu verkaufen und für Kunden zu kaufen und damit auch ein bisschen extra Umsatz zu machen und einfach mal eine Alternative zu bieten.

00:58:17: Speaker Gut.

00:58:17: Speaker Und die Firma heißt?

00:58:19: Speaker Schocks.

00:58:20: Speaker Schocks.

00:58:21: Speaker Ja, genau.

00:58:22: Speaker Also wir werden es mal in den Shownotes verlinken.

00:58:24: Speaker Dann kommt jetzt die Herstellerseite und die arbeiten auch gerne mit Fahrradhändlern zusammen.

00:58:29: Speaker Also für dich auf jeden Fall eine große Chance, dabei zu sein.

00:58:33: Speaker Immer vorwärts.

00:58:34: Speaker Das erwarte dich beim nächsten Mal.

00:58:37: Speaker So, das nächste Mal sprechen wir über unser Jubiläum.

00:58:40: Speaker 40 Jahre VSF.

00:58:43: Speaker Haben wir schon ein bisschen angefangen, darüber zu sprechen.

00:58:45: Speaker Aber jetzt kommen wir mit Interviews über die Meilensteine in der VSF-Geschichte.

00:58:52: Speaker Und ich glaube, das wird sehr spannend, weil wir mit echten Originalen und wichtigen Menschen sprechen, die was über die VSF-Geschichte erzählen.

00:59:09: Speaker Bikes for Future, der Podcast mit Uwe und Thorsten für deinen Erfolg im Fahrradbusiness.

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